Das Wichtigste im Überblick
· Mikronährstoffe wie Ubiquinol, Myo-Inositol, Vitamin D fördern die Fruchtbarkeit.
· Stress reduziert die Fruchtbarkeit, daher ist es wichtig Entspannung zu üben.
· Versuche deine fruchtbaren Tage zu ermitteln.
· Gesunde Ernährung und Bewegung steigern die Fruchtbarkeit.
· Vermeide Alkohol und Nikotin für bessere Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft.
Schwanger Werden: Alles was du wissen musst
Ein Schuss, ein Treffer – so schnell klappt es mit dem Schwanger Werden leider nicht immer. Denn auch wenn uns romantische Komödien immer wieder einreden möchten, dass es selbst bei einem One-Night-Stand eine Babygarantie gibt, sieht die Wirklichkeit leider anders aus: Eine großangelegte europäische Studie ergab, dass die durchschnittliche Zeit bis zum Eintritt einer Schwangerschaft rund 4 bis 6 Monate beträgt (Slama et al., 2002). Doch selbst nach dieser Zeit gibt es noch keinen Grund zur Sorge. Rund 15% der Paare brauchen mehr als zwölf Monate, um schwanger zu werden – und das bei optimalen Bedingungen, fruchtbaren Partnern und einem Alter von unter 38 Jahren. So lange möchten wir nicht warten.
Deshalb gibt es hier von uns fünf Tipps, wie du der Natur auf die Sprünge helfen, deine Empfängnischancen erhöhen und dich hoffentlich schon bald über einen positiven Schwangerschaftstest freuen kannst!
1. Unterstütze deinen Körper durch Mikronährstoffe
Sie verbessern die Eizellqualität, reduzieren das Risiko von Fehlgeburten und fördern die Zellteilung – die Rede ist von speziellen Mikronährstoffen.
Der Bedarf an bestimmten Mikronährstoffen kann jedoch aufgrund veränderter Ernährungsgewohnheiten und verminderter Nährstoffdichte in Lebensmitteln nicht mehr allein über die Nahrung gedeckt werden.
Um die Fruchtbarkeit zu fördern, ist es sinnvoll zusätzlich folgende Nährstoffe einzunehmen:
- Co-Enzym Q10 in Form von Ubiquinol: Dieses wichtige Antioxidans schützt die Zellen vor schädlichen freien Radikalen und unterstützt die Mitochondrien, die als "Kraftwerke" der Zellen fungieren. Es hilft auch bei der Reifung der Eizellen, was wichtig für eine erfolgreiche Befruchtung und eine gesunde Schwangerschaft ist. Studien haben gezeigt, dass Frauen, die acht Wochen vor einer IVF-Behandlung täglich 30mg Ubiquinol einnahmen, mehr befruchtungsfähige Eizellen, mehr befruchtete Eizellen und qualitativ bessere Embryonen hatten als Frauen, die kein Ubiquinol einnahmen. (Lin et al. 2023)
- Myo-Inositol: Myo-Inositol ist ein Isomer von Glukose, besonders wichtig für die Regulierung von Hormonen ist, die den Menstruationszyklus steuern. Frauen mit hormonellen Ungleichgewichten, wie dem Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS), können von Myo-Inositol profitieren, da es hilft, den Zyklus zu stabilisieren, indem es die Hormonproduktion und -ausschüttung normalisiert. Studien zeigen, dass Myo-Inositol die Fruchtbarkeit verbessern und einen regelmäßigen Zyklus fördern kann. Eine Studie fand heraus, dass Myo-Inositol das Verhältnis der Hormone LH und FSH positiv beeinflusst, was zu einem stabileren Zyklus führt (Gerli et al., 2007). Myo-Inositol wird auch bei Insulinresistenz eingesetzt, was oft bei Frauen mit PCOS vorkommt.
- Vitamin D: Dieses Vitamin ist essentiell für die Entwicklung des Gehirns, das Immunsystems, die Organe, des Skelettes sowie den Stoffwechsel des Fötus. Doch auch schon vor der Schwangerschaft kann es helfen, die Fruchtbarkeit zu steigern, denn es gibt Hinweise, dass Vitamin D die Eizellqualität beeinflusst. Eine Studie fand heraus, dass Frauen mit höheren Vitamin D-Spiegeln eine bessere Befruchtungsrate, höhere Top-Embryoraten, und höhere Schwanegrschaftsraten aufwiesen (Ciepiela et al., 2018). Untersuchungen zeigen auch, dass Frauen, die sich einer IVF-Behandlung unterziehen, von höheren Vitamin D-Spiegeln profitieren können und eine höhere Chance auf Einnistung und eine gesunde Schwangerschaft haben (Paffoni et al., 2019)
- Alpha Liponsäure (ALA): ist ein starkes Antioxidans, das die Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützt. Sie hilft, die Belastung zu verringern, die mit der Alterung der Eizellen zusammenhängt, und kann somit die Eizellqualität verbessern. Außerdem hat Alpha-Liponsäure positive Auswirkungen auf Insulinempfindlichkeit und kann daher besonders bei Frauen mit PCOS unterstützend wirken. Studien deuten sogar auf eine leichte Reduktion der HOMA-IR-Werte hin (Abu-Zaid et al., 2024)
2. Vermeide Stress
Stress, sowohl kurzfristiger als auch langfristiger, kann die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen. Akuter Stress kann den Körper dazu bringen, mehr von den Stressmarkern Cortisol und Alpha-Amylase zu produzieren. Ein hoher Stresspegel, gemessen durch den Speichelwert von Alpha-Amylase, wurde mit einer längeren Wartezeit bis zur Schwangerschaft und einem höheren Risiko für Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht (Lynch et al., 2014)
Chronischer Stress, der sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, kann zu hormonellen Veränderungen führen, die den Menstruationszyklus beeinträchtigen und die Ovulation stören können (Lewinski et al., 2023).
Oft hören wir „die Kinderwunschreise ist an sich schon stressig“. Die emotionalen Belastungen, die mit unerfülltem Kinderwunsch einhergehen, können erheblichen Stress verursachen. Um diesem stressbedingten Teufelskreis zu entkommen, ist es entscheidend, dass Paare während dieser Zeit emotionale Unterstützung durch Selbsthilfegruppen oder Kinderwunsch Coaches suchen, und stressreduzierende Strategien wie Meditation, Yoga oder Sport in ihren Alltag integrieren.
3. Ermittle deine fruchtbaren Tage
Die Wahrscheinlichkeit, spontan schwanger zu werden, liegt selbst bei fruchtbaren Paaren pro Zyklus nur bei etwa 20-30 % (Gnoth et al., 2005). Diese Zahl basiert auf umfangreichen Studien zur natürlichen Fruchtbarkeit, die zeigen, dass selbst unter optimalen Bedingungen die Wahrscheinlichkeit pro Zyklus begrenzt ist. Um die Chancen zu maximieren, ist es entscheidend, die fruchtbaren Tage, also die Tage vor und während des Eisprungs, gezielt zu nutzen. Eine Studie von Wilcox et al. (1995) ergab, dass die fruchtbarsten Tage eines Zyklus die fünf Tage vor und der Tag des Eisprungs selbst sind. Die Verwendung eines Zyklustrackers oder Eisprungrechners kann dabei helfen, den eigenen Zyklus besser zu verstehen und die fruchtbaren Tage genauer zu bestimmen.
4. Achte auf die richtige Ernährung & treibe regelmäßig Sport
Eine gesunde Lebensweise versorgt unseren Körper mit wichtigen Mikronährstoffen, reduziert das Stresslevel und schenkt uns Energie, um sowohl den Alltag als auch die Familienplanung erfolgreich anzugehen. Studien zeigen, dass eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung die Fruchtbarkeit positiv beeinflussen kann. Zum Beispiel hat eine Studie gezeigt, dass eine „Fertility Diet“, reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten, zyklusbedingte Unfruchtbarkeit verringern kann. (Chavarro et al., 2007) Regelmäßiger Sport, insbesondere moderater Ausdauersport, wurde in mehreren Studien als förderlich für die Fruchtbarkeit beschrieben. Eine Untersuchung ergab, dass Frauen, die sich körperlich fit halten, eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, schwanger zu werden (Rich-Edwards et al.,2002)
5. Vermeide Alkohol & Nikotin
Alkohol und Nikotin haben erhebliche negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit von Frauen. Regelmäßiger Alkoholkonsum kann den Hormonhaushalt stören und den Menstruationszyklus beeinträchtigen. In Folge verringert dies die Chancen auf eine erfolgreiche Empfängnis. Eine Studie zeigte, dass Frauen, die mehr als sieben alkoholische Getränke pro Woche konsumierten, ein erhöhtes Risiko für Unfruchtbarkeit hatten (Tolstrup et al., 2003)
Nikotin ist besonders schädlich für die weibliche Fruchtbarkeit. Rauchen kann die Qualität und Anzahl der Eizellen verringern und beschleunigt den Verlust der Eierstockreserve, was das Risiko für vorzeitige Menopause erhöht (Augood et al., 1998). Außerdem kann Nikotinkonsum die Erfolgsraten von Fruchtbarkeitsbehandlungen wie der IVF signifikant senken.
Diese zwei Toxine sind nicht nur während der Schwangerschaft gefährlich für das ungeborene Kind, sondern auch davor. Deshalb empfehlen wir, mindestens drei Monate vor der geplanten Schwangerschaft auf Alkohol und Nikotin zu verzichten.
Fazit
Um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen, ist es wichtig, den Körper optimal zu unterstützen – sei es durch Mikronährstoffe, eine gesunde Ernährung oder stressreduzierende Maßnahmen. Die fruchtbaren Tage gezielt zu nutzen und auf Alkohol sowie Nikotin zu verzichten, kann ebenfalls einen großen Unterschied machen. Jede Frau und jedes Paar ist einzigartig, doch mit diesen Tipps kannst du die natürlichen Prozesse gezielt fördern und deine Chancen auf eine Schwangerschaft steigern. Geduld und ein achtsamer Umgang mit deinem Körper sind entscheidend auf deinem Weg zur Schwangerschaft.
FAQ
Wie werde ich schwanger trotz eines unregelmäßigen Zyklus?
Ein unregelmäßiger Zyklus kann die Chancen auf eine Schwangerschaft erschweren. Zunächst ist es wichtig, durch eine ärztliche Untersuchung, die Ursache für die unregelmäßige Periode herauszufinden. Häufig können Hormonstörungen, wie z.B. das Polyzystische Ovarialsyndrom, die Regelmäßigkeit des Zyklus beeinflussen.
Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressreduktion können ebenfalls dazu beitragen, den Zyklus zu stabilisieren. Bei Bedarf können Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel wie Myo-Inositol helfen, den Zyklus zu regulieren und die Fruchtbarkeit zu fördern.
Auch das Verwendung von Ovulationstests, Zyklustrackern oder Messen der Basaltemperatur kann helfen, die fruchtbaren Tage besser zu erkennen.
Gibt es auch Tipps für Männer, wenn man schnell schwanger werden möchte?
Um die Chancen auf eine schnelle Schwangerschaft zu erhöhen, ist es ratsam, die Zeugungsfähigkeit durch eine ärztliche Untersuchung überprüfen zu lassen. Darüber hinaus spielt eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf eine entscheidende Rolle. Gleichzeitig sollten Alkohol, Nikotin und Drogen gemieden werden. Hitzeeinflüsse wie heiße Bäder oder enge Kleidung sollten vermieden werden, da sie die Spermienproduktion negativ beeinflussen können. Stressabbau durch Techniken wie Meditation oder Yoga kann ebenfalls unterstützend wirken. Zudem können Mikronährstoffe wie in VILAVIT Male die Spermienqualität verbessern und die Fruchtbarkeit fördern.
Wie lange dauert es bis ich mit 40 schwanger werde?
Mit 40 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit, im jeweiligen Zyklus schwanger zu werden, bei etwa 5-10%, da die Eizellqualität mit dem Alter abnimmt. Es ist ratsam, frühzeitig einen Arzt zu konsultieren, um die individuelle Situation zu klären und gegebenenfalls über Möglichkeiten wie eine künstliche Befruchtung nachzudenken.
Referenzen
Lin, Y., et al. (2023). "Effect of Ubiquinol supplementation on oocyte and embryo quality in women undergoing IVF: A randomized controlled trial." Journal of Reproductive Medicine