Abort

Abort ist der medizinische Begriff für den ungewollten Verlust einer Schwangerschaft vor der 24. Woche. Ein Fehlgeburt tritt häufig in den ersten drei Monaten auf und kann durch verschiedene Faktoren wie genetische Anomalien, Infektionen oder hormonelle Probleme verursacht werden.

Andrologie

Andrologie ist das medizinische Fachgebiet, das sich mit der Gesundheit des männlichen Fortpflanzungssystems und der männlichen Sexualfunktion befasst. Sie behandelt Fruchtbarkeitsprobleme, erektile Dysfunktion und Hormonstörungen und spielt eine zentrale Rolle in der Reproduktionsmedizin.

Anovulation (Fehlender Eisprung)

Anovulation bezeichnet den Zustand, bei dem der Eisprung, also die Freisetzung einer reifen Eizelle aus dem Eierstock, nicht stattfindet. Dies kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen und führt dazu, dass keine befruchtungsfähige Eizelle vorhanden ist, die von den Spermien befruchtet werden könnte.
Der Eisprung ist entscheidend für eine erfolgreiche Schwangerschaft, da nur während des Eisprungs eine Eizelle zur Befruchtung bereitsteht. Ohne Eisprung kann keine Eizelle befruchtet werden, was die Chancen auf eine Schwangerschaft erheblich verringert. Ein regelmäßiger Eisprung ist somit eine grundlegende Voraussetzung für die Empfängnis.
Wenn Anovulation bei einem Kinderwunsch festgestellt wird, gibt es verschiedene Ansätze, um das Problem zu behandeln. Zunächst sollte ein Arzt die Ursache der Anovulation diagnostizieren, die häufig hormonelle Ungleichgewichte, Stress oder Erkrankungen wie das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) umfassen kann. Mögliche Behandlungsmöglichkeiten sind:
Medikamentöse Therapie:
Medikamente wie Clomifen oder Letrozol können den Eisprung stimulieren.
Hormonelle Anpassungen:
Eine hormonelle Therapie kann helfen, hormonelle Ungleichgewichte zu korrigieren.
Lebensstiländerungen:
Verbesserung der Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressreduktion können den Hormonhaushalt stabilisieren.
Fruchtbarkeitsbehandlungen:
In schwerwiegenden Fällen können assistierte Reproduktionstechniken wie In-vitro-Fertilisation (IVF) erwogen werden.

Anti-Müller-Hormon (AMH)

Das Anti-Müller Hormon (AMH) ist ein Protein, das in den weiblichen Eierstöcken produziert wird. Es dient als Indikator für die Eizellreserve (ovarielle Reserve), also die Anzahl der noch vorhandenen Eizellen in den Eierstöcken. Die Anzahl der Eizellen ist von Geburt an festgelegt und nimmt im Laufe der Jahre kontinuierlich ab. Ein höherer AMH-Spiegel deutet auf eine größere Anzahl von Eizellen hin.
Der AMH-Wert wird durch eine Blutuntersuchung ermittelt und kann zu jedem Zeitpunkt im Zyklus bestimmt werden.

Antikörper im Zervikalschleim

Antikörper im Zervikalschleim spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem der Fortpflanzungsorgane. Diese Antikörper, oft spezifisch gegen bestimmte Krankheitserreger, helfen dabei, die Vagina und den Gebärmutterhals vor Infektionen zu schützen. Diese Antikörper sind entscheidend für die Erhaltung eines gesunden mikrobiellen Gleichgewichts, allerdings können sie auch Einfluss auf die Spermienbeweglichkeit und -überlebensfähigkeit haben.
Ob Antikörper vorhanden sind, kann mittels des Kremer-Tests festgestellt werden.

Antrale Follikel

Antrale Follikel sind kleine Bläschen in den Eierstöcken, in denen Eizellen heranwachsen. Antrale Follikel reifen von Beginn eines Menstruationszyklus heran und können mittels Ultraschall gemessen und gezählt werden. Diese Untersuchung wird als Antralen-Follikel-Count (AFC) bezeichnet. Die Anzahl antralischer Follikel kann als Indikator für die ovarielle Reserve und Fruchtbarkeit dienen:
0 bis 7 Follikel:
Indikator für stark reduzierte Fruchtbarkeit
8 bis 11 Follikel:
Erste Anzeichen einer eingeschränkten Eierstockreserve
12 bis 14 Follikel:
Normale Eierstockreserve
15 und mehr Follikel:
Ausgezeichnete Eierstockreserve

APC Resistenz

APC-Resistenz ist eine genetische Anomalie, bei der der Blutgerinnungsfaktor V eine verminderte Empfindlichkeit gegenüber aktivem Protein C aufweist. Diese Resistenz erhöht das Risiko für Thrombosen und kann die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft beeinträchtigen. Bei Frauen mit APC-Resistenz kann es während der Schwangerschaft oder bei der Anwendung von hormonellen Therapien wie denen zur Stimulierung der Eierstöcke zu Komplikationen kommen.
Daher ist es vor Beginn einer Hormonbehandlung entscheidend, die APC-Resistenz zu überprüfen. Bei auffälligen Befunden sollte eine begleitende Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten wie Heparin in Erwägung gezogen werden.

Aspermie

Fehlen eines Ejakulats trotz Orgasmus und Kontraktion der männlichen Sexualorgane. Häufig ist dies auf eine Störung der Nervenleitung im Urogenitalsystem zurückzuführen, wie sie beispielsweise bei einer Querschnittslähmung auftreten kann.

Assisted Hatching

Assisted Hatching (AHA) zielt darauf ab, die Einnistung eines Embryos in die Gebärmutter zu erleichtern. Dabei wird die äußere Schale des Embryos, bekannt als Zona pellucida, mit Hilfe eines Lasers leicht aufgeraut oder durchbrochen. Dieser Prozess simuliert den natürlichen Schlüpfvorgang ("Hatching"), der normalerweise während der frühen Embryonalentwicklung erfolgt. Durch das erleichterte Eindringen des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut soll die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Einnistung erhöht werden, insbesondere bei Embryonen, die aufgrund von altersbedingten Veränderungen der Zona pellucida oder anderen Faktoren Schwierigkeiten haben, sich festzusetzen.

Azoospermie

Azoospermie bezeichnet das Fehlen von Spermien im Ejakulat und ist eine häufige Ursache für männliche Unfruchtbarkeit. Diese Störung kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, darunter anatomische Blockaden, hormonelle Ungleichgewichte, genetische Defekte oder Infektionen.
Die Therapie basiert auf der Ursache der Azoospermie und kann eine medikamentöse Therapie, chirurgische Eingriffe oder assistierte Fortpflanzungstechniken wie die Testikuläre Spermienaspiration (TESE) umfassen.

Basaltemperatur

Die Basaltemperatur ist die Körpertemperatur, die direkt nach dem Aufwachen gemessen wird. Sie kann dabei helfen, den Eisprung zu ermitteln und die Fruchtbarkeit zu überwachen.

Bauchspiegelung (LSK - Laparoskopie)

Die Bauchspiegelung, auch Laparoskopie genannt, ist ein chirurgisches Verfahren, das darauf abzielt, die inneren Fortpflanzungsorgane visuell zu untersuchen und mögliche Probleme zu diagnostizieren. Die Laparoskopie ermöglicht eine detaillierte Beurteilung der Eierstöcke, der Eileiter und der Gebärmutter und kann dabei helfen, Ursachen für Unfruchtbarkeit wie Endometriose, Eileiterverlegungen oder Myome zu identifizieren.
Der Eingriff wird stationär und unter Vollnarkose durchgeführt. Durch einen kleinen Schnitt unterhalb des Nabels wird eine Videokamera in den Bauchraum eingeführt, um die Eierstöcke, Eileiter und die Gebärmutter zu betrachten. Auf diese Weise können mögliche Verwachsungen, Blockaden der Eileiter oder Endometriose diagnostiziert werden.

Befruchtung

Jeden Monat wird beim Eisprung eine Eizelle aus einem der beiden Eierstöcke freigesetzt. Der entsprechende Eileiter hat nun die Aufgabe, diese Eizelle aufzufangen. Die Eizelle verbleibt im äußeren Drittel des Eileiters und wartet dort auf das Zusammentreffen mit den Samenzellen. Sobald eine Samenzelle in die Eizelle eindringt, findet die Befruchtung statt.
Nach der Befruchtung wird die Eizelle, nun als Embryo bezeichnet, durch den Eileiter weitertransportiert und erreicht rechtzeitig die Gebärmutter, um sich dort einzunisten.

Biochemische Schwangerschaft

Eine biochemische Schwangerschaft ist ein sehr früher Schwangerschaftsverlust. Obwohl der Schwangerschaftstest wegen des HCG-Hormons ein positives Ergebnis zeigt, entwickelt sich die Schwangerschaft nicht weiter. Ursachen für eine biochemische Schwangerschaft können genetische Abnormalitäten, hormonelle Ungleichgewichte, Implantationsstörungen oder immunologische Faktoren sein. Häufig bleibt dieser Verlust unbemerkt, da er häufig für eine verspätete oder stärkere Periodenblutung gehalten wird, während andere Frauen nur den positiven Test wahrnehmen.

Blastozyste

Die Blastozyste ist ein fortgeschrittenes Entwicklungsstadium eines Embryos, das etwa fünf bis sechs Tage nach der Befruchtung erreicht wird. In dieser Phase hat sich der Embryo so weit entwickelt, dass er bereit ist, sich in die Gebärmutterwand einzunisten.

Blutgerinnungsstörung

Bei Frauen, die zwei oder mehr aufeinanderfolgende Fehlgeburten erleiden, kann eine unerkannte Blutgerinnungsstörung möglicherweise die Ursache sein.
Besteht eine Gerinnungsstörung, also eine erhöhte Neigung zu einer Verklumpung des Blutes (Thrombosen) vermutet man kleine derartige Verklumpungen in den Blutgefäßen der Plazenta (Mutterkuchen). Dies führt dazu, dass sich der Embryo gar nicht erst richtig einnisten oder nicht richtig versorgt werden kann und es kommt zu einer Fehlgeburt.
Nicht jede Blutgerinnungsstörung führt zur Fehlgeburt und nicht jede Frau, die an einer Blutgerinnungsstörung leidet, hat zwangsläufig auch Fehlgeburten. In der Regel weisen rund 20 bis 25 Prozent aller Frauen mit zwei oder mehr Fehlgeburten Auffälligkeiten in der Blutgerinnung auf.

Chemotherapie

Eine Krebserkrankung und die damit verbundene Chemotherapie können bedeutende Auswirkungen auf den Kinderwunsch und die Fruchtbarkeit haben.
Auswirkungen auf die weibliche Fruchtbarkeit:
Chemotherapie kann die Eierstöcke schädigen, was zu einer reduzierten Anzahl und Qualität der Eizellen führt und möglicherweise zu vorzeitiger Menopause oder dauerhafter Unfruchtbarkeit. Der Menstruationszyklus kann ebenfalls gestört werden.
Auswirkungen auf die männliche Fruchtbarkeit:
Chemotherapie kann die Spermienproduktion und -qualität beeinträchtigen, was vorübergehende oder dauerhafte Unfruchtbarkeit zur Folge haben kann.
Behandlungsmöglichkeiten:
Eizellen-, Spermien- oder Embryonenkryokonservierung vor der Therapie kann die Chancen auf zukünftige Schwangerschaften verbessern.

Chromosomale Auffälligkeiten oder Chromosomenstörungen

Chromosomale Auffälligkeiten in Embryos entstehen, wenn es zu Anomalien in der Anzahl oder Struktur der Chromosomen kommt. Diese Störungen können die Entwicklung des Embryos erheblich beeinträchtigen und sind eine häufige Ursache für Fehlgeburten oder genetische Erkrankungen.
Chromosomenstörungen entstehen oft durch Fehler während der Zellteilung, insbesondere bei der Meiose, wenn Eizellen oder Spermien gebildet werden. Zu den häufigsten Chromosenstörungen zählt das Down-Syndrom (Trisomie 21).
Präimplantationsdiagnostik kann helfen, chromosomale Auffälligkeiten zu erkennen.

Clomifen

Clomifen ist ein Antiöstrogen, das pharmakologisch als Ovulationsauslöser genutzt wird. Der Arzneistoff kommt bei anovulatorischen Frauen und zur Verbesserung der Fruchtbarkeit bei Kinderwunsch zum Einsatz. Clomifen wird über sechs, bei guter Endometriumsituation (> 7 mm) auch bis zu 12 ovulatorische
Behandlungszyklen in einer Dosierung von 50 oder 100 mg pro Tag über je fünf Tage, beginnend am 2., 3., 4. oder 5. Zyklustag, gegeben. Ein sonographisches Monitoring zur Beurteilung der Ansprechbarkeit und Vermeidung von Mehrlingsschwangerschaften ist obligater Bestandteil der Therapie.

Cordyceps

Cordyceps, ein traditionell in der asiatischen Medizin verwendeter Pilz, wird oft für seine angeblichen Vorteile in der Energie- und Immunstärkung gepriesen. Einige glauben, dass er auch den Kinderwunsch unterstützen könnte, da er als potenzielles Mittel zur Verbesserung der Fruchtbarkeit und Libido angesehen wird. Allerdings gibt es bislang keine wissenschaftlichen Studien oder klinischen Forschungsergebnisse, die diese Annahmen bestätigen. Ohne solide wissenschaftliche Evidenz sollte Cordyceps nicht als verlässliche Methode zur Unterstützung des Kinderwunsches betrachtet werden.

COVID-19

COVID-19 hat bisher keine klaren langfristigen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit von Männern oder Frauen gezeigt, jedoch können schwere Krankheitsverläufe bei Männern vorübergehend die Spermienqualität beeinträchtigen, und Frauen könnten aufgrund der Krankheit oder stressbedingter Faktoren zyklusbedingte Veränderungen erfahren.

DNA-Fragmentierung (der Spermien)

DNA-Fragmentierung der Spermien bedeutet, dass sich in der genetischen Information (DNA) innerhalb der Spermien Brüche oder andere Schäden befinden. Diese Schäden können die Qualität der Spermien reduzieren und die erfolgreiche Befruchtung einer Eizelle oder gesunde Entwicklung eines Embryos erschweren.

Downregulation

Downregulation wird bei einer künstlichen Befruchtung (IVF) genutzt, um den natürlichen Zyklus einer Frau vorübergehend auszuschalten. Dank diesem hormonellen Eingriff kann der Ablauf der Behandlung exakt gesteuert zum bestmöglichen Zeitpunkt Eizellen entnommen werden.

Eileiter-Ultraschall (HyCoSy – Hysterosalpingokontrastsonographie)

HyCoSy ist ein Ultraschallverfahren zur Überprüfung der Eileiterdurchgängigkeit. Dabei wird ein Kontrastmittel in die Gebärmutterhöhle und die Eileiter injiziert, das anschließend mittels Ultraschall sichtbar gemacht wird. Dies ermöglicht eine detaillierte Darstellung der inneren Strukturen der Gebärmutter und der Eileiter und hilft dabei, mögliche Blockaden oder Fehlbildungen zu erkennen, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnten.
Vorbereitung:
Die Untersuchung wird in der Regel in der Mitte des Menstruationszyklus durchgeführt, um sicherzustellen, dass sich die Gebärmutterschleimhaut nicht verdickt hat.
Prozess:
Ein dünner Katheter wird durch die Vagina und den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eingeführt, und das Kontrastmittel wird injiziert. Der Ultraschall wird verwendet, um das Kontrastmittel in den Eileitern sichtbar zu machen und deren Durchgängigkeit zu überprüfen.
Patienten empfinden es als schmerzarm verglichen mit einem Eilleiterröngten (HSG).

Einnistung

Die Einnistung (Nidation), oder auch Implantation genannt, ist der Prozess, bei dem sich ein befruchtetes Ei in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Dies geschieht etwa 6 bis 10 Tage nach der Befruchtung, wenn der Embryo die Wand der Gebärmutter erreicht und sich dort festsetzt. Die Einnistung ermöglicht dem Embryo Nährstoffe und Sauerstoff aus dem Blut der Mutter aufzunehmen und weiter zu wachsen. Störungen während dieses Prozesses, wie eine unzureichende Gebärmutterschleimhaut, strukturelle Anomalien oder Blutgerinnungsstörungen, können zu Implantationsproblemen und damit zu Fehlgeburten oder Schwierigkeiten beim Eintreten einer Schwangerschaft führen.

Einnistungsblutung

Die Einnistungsblutung ist eine leichte Blutung, die auftreten kann, wenn sich ein befruchtetes Ei in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Dies geschieht normalerweise etwa 6 bis 12 Tage nach der Befruchtung, etwa zur Zeit der erwarteten Periode. Die Blutung ist in der Regel sehr gering und kann von einer hellen bis braunen Farbe variieren. Sie unterscheidet sich von einer normalen Menstruation durch ihre Kürze und Leichtigkeit.

Einnistungscurettage

Eine Einnistungscurettage ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Gebärmutterschleimhaut nach einer fehlgeschlagenen Einnistung oder Fehlgeburt gereinigt wird, um die Gebärmutter von Gewebe zu befreien und Komplikationen zu vermeiden.

Einnistungsschmerz

Als Einnistungsschmerz können leichte, krampfartige Beschwerden im Unterbauch wahrgenommen werden. Dies kann erfolgen wenn sich das befruchtete Ei in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Diese Schmerzen treten meist etwa 6 bis 12 Tage nach der Befruchtung auf. Rund 20-30 Prozent aller Frauen nehmen diese leichten Schmerzen wahr.

Einnistungsspülung

Die Einnistungsspülung wird auch PBMC-Spülung (Peripheral Blood Mononuclear Cell Spülung) genannt und ist ein Verfahren zur Isolierung von peripheren mononukleären Blutzellen, die eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen. Körpereigene Blutzellen werden speziell aufbereitet und in Kombination mit dem Schwangerschaftshormon HCG kultiviert. Durch diese Behandlung werden die Zellen so aktiviert, dass sie schützende Eigenschaften für eine Schwangerschaft entwickeln. Diese vorbereiteten Blutzellen werden dann vor dem Embryotransfer in die Gebärmutterhöhle eingebracht. Dadurch wird ein Umfeld geschaffen, das einer „intakten“ Schwangerschaft ähnelt, was die Bereitschaft der Gebärmutter zur Einnistung erhöht.

Eizellqualität

Die Eizellqualität beschreibt die Gesundheit der Eizellen einer Frau, die für eine erfolgreiche Befruchtung und Schwangerschaft entscheidend sind. Hohe Eizellqualität steigert die Chancen auf eine natürliche Schwangerschaft oder eine erfolgreiche IVF. Mit dem Alter nimmt die Qualität der Eizellen jedoch ab, was die Fruchtbarkeit verringern kann. Auch Faktoren wie Rauchen, schlechte Ernährung, Umweltgifte und bestimmte Erkrankungen können die Eizellqualität negativ beeinflussen. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf schädliche Gewohnheiten tragen dazu bei, die Eizellqualität zu verbessern.

Eizellspende

Die Eizellspende ist ein medizinisches Verfahren, bei dem eine Frau (die Eizellspenderin) ihre Eizellen für eine andere Frau (die Empfängerin) zur Verfügung stellt, um deren Fruchtbarkeit zu unterstützen. Dies kann insbesondere dann notwendig sein, wenn die Empfängerin aufgrund gesundheitlicher Probleme, vorzeitiger Menopause oder genetischer Störungen keine eigenen gesunden Eizellen hat.

Rechtliche Lage in Deutschland:
In Deutschland ist die Eizellspende nach dem Embryonenschutzgesetz (ESchG) verboten.
Rechtliche Lage in Österreich:
In Österreich sind seit 2015 nach dem Fortpflanzungsmedizingesetz (FMedG) Eizellenspenden dritter Personen und die Verwendung von Eizellen dritter Personen unter bestimmten Bedingungen für medizinisch unterstützte Fortpflanzungen zulässig. Der Gesetzgeber schreibt weiters vor, dass Kinder, die mittels Ei- oder Samenspende gezeugt wurden, ab einem Alter von 14 Jahren ein Einsichts- und Auskunftsrecht auf die Daten der spendenden Person haben.

Ejakulat

Das Ejakulat spielt eine zentrale Rolle beim Kinderwunsch, da es die Spermien enthält, die für die Befruchtung der Eizelle notwendig sind. Die Qualität und Quantität der Spermien im Ejakulat sind entscheidend für die Fortpflanzungsfähigkeit. Faktoren wie die Spermienzahl, Beweglichkeit (Motilität) und Morphologie (Form) beeinflussen die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung. Gesundheitsprobleme, Lebensstilfaktoren wie Rauchen oder übermäßiger Alkoholgenuss sowie Umweltfaktoren können die Spermienqualität beeinträchtigen.

Embryo

Ein Embryo ist der frühe Entwicklungsstadium eines Organismus, das nach der Befruchtung der Eizelle und der Verschmelzung der genetischen Materialien von Ei- und Samenzelle beginnt. In der menschlichen Fortpflanzung umfasst die Embryonalentwicklung die ersten acht Wochen nach der Befruchtung, in denen sich der Embryo rasch teilt und differenziert, um die grundlegenden Strukturen und Organsysteme des Körpers zu bilden. Während dieser kritischen Phase entwickeln sich die Hauptorgane und Gewebe des Körpers, und der Embryo nimmt die Form eines menschlichen Wesens an. Nach den ersten acht Wochen wird der Embryo als Fötus bezeichnet. Ein gesund entwickelter Embryo ist entscheidend für die Fortpflanzung und die erfolgreiche Geburt eines Kindes.

EmbryoGlue

EmbryoGlue ist ein spezielles Kulturmedium, das bei einem Embryotransfer verwendet werden kann, um die Chancen auf eine erfolgreiche Einnistung des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut zu erhöhen. Embryoglue ist eine hyaloronhaltige Flüssigkeit, die dem Embryo bzw. den Embryonen kurz vor dem Transfer zugesetzt wird. Die Gebärmutterwand und der Embryo haben Andockstellen für dieses Hyaluoron. Es wird angenommen, dass es sich wie eine Verbindungstelle zwischen dem Embryo und der Gebärmutterwand verhält.

Embryograding

Embryograding bezieht sich auf die Bewertung und Klassifizierung von Embryonenwährend der In-vitro-Fertilisation (IVF) oder anderer assistierter Reproduktionstechniken. Die Beurteilung wird basierend auf bestimmten Kriterien wie Zellzahl, Zellgleichmäßigkeit und strukturellen Merkmalen vorgenommen . Dieser Prozess hilft dabei, die Entwicklungsfähigkeit und das Potenzial eines Embryos für den Embryonentransfer einzuschätzen.

Embryotransfer

Der Embryotransfer ist ein Eingriff im Rahmen einer In-Vitro-Fertilisation (IVF), bei dem ein oder mehrere Embryonen in die Gebärmutter transferiert werden. Die Embryonen werden mittels eines Katheters (dünner Plastikschlauch) in die Gebärmutterhöhle eingeführt.
Wichtig ist, dass die Patientin mit gefüllter Harnblase kommt, da sich so der Katheter leichter einführen lässt. Mittels Ultraschall werden die Embryonen optimal in der Gebärmutterhöhle platziert. Der Embryotransfer ist völlig schmerzfrei.

EMMA-Test

Der EMMA-Test (Endometrial Microbiome Metagenomic Analysis) ist ein diagnostisches Verfahren zur Untersuchung des Mikrobioms in der Gebärmutterschleimhaut. Dieser Test wird verwendet, um das Vorhandensein und die Zusammensetzung von Mikroorganismen in der Gebärmutter zu analysieren, was helfen kann, mögliche Störungen zu identifizieren, die den Embryotransfer und die Schwangerschaftsrate beeinflussen könnten. Der EMMA-Test wird besonders bei Frauen mit wiederholtem Einnistungsversagen empfohlen.

Endometriose

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der Gewebe, das dem Endometrium (der Schleimhaut der Gebärmutter) ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst. Dieses Gewebe kann an verschiedenen Stellen im Becken, wie den Eierstöcken, den Eileitern oder der Harnblase bzw. am Darm auftreten und zu Schmerzen, starken Menstruationsblutungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Urinieren / Stuhlgang führen.
Endometriose kann den Kinderwunsch beeinträchtigen, indem sie die Eileiter blockiert, die Eizellreifung stört oder die Gebärmutter umschließt und so die Einnistung eines Embryos erschwert. Das entzündliche Gewebe kann auch die Eierstöcke schädigen und zu einer verringerten Eizellqualität führen.
Da die Beschwerden oft nicht sofort als Endometriose erkannt werden, kann die Diagnose Monate oder sogar Jahre dauern.

ERA-Test

Der ERA-Test (Endometrial Receptivity Analysis) ist ein diagnostisches Verfahren, das zur Beurteilung der Empfänglichkeit der Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung eines Embryos eingesetzt wird. Der Test analysiert das endometriale Gewebe, um den optimalen Zeitpunkt für den Embryotransfer im Rahmen einer In-vitro-Fertilisation (IVF) zu bestimmen und so die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu erhöhen.
Der Test bestimmt die idealer Einnahmedauer von Progesteron vor einem Embryotransfer.

Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung kann die Fruchtbarkeit positiv beeinflussen. Ungesättigte Fettsäuren unterstützen die Hormonproduktion, während komplexe Kohlenhydrate den Blutzucker stabilisieren. Antioxidantien schützen Eizellen und Spermien vor oxidativem Stress. Omega-3-Fettsäuren fördern die Einnistung der Eizelle und verbessern die Spermienqualität. Lebensmittel mit gesunden Fetten wie Avocados, Nüsse und Olivenöl tragen zur hormonellen Balance bei. Eine gute Nährstoffversorgung durch Vitamine und Spurenelemente, einschließlich Folsäure, ist essenziell für die Zellteilung und Eizellreifung. Nahrungsergänzungsmittel wie NAC und Alpha-Liponsäure können die Fruchtbarkeit unterstützen. Zucker, Koffein, Alkohol und Transfette wirken sich negativ auf die Fortpflanzung aus. Zink, Selen und Eisenreiche Lebensmittel sind förderlich für die Spermienqualität und Einnistung. Insgesamt ist eine abwechslungsreiche Ernährung mit hochwertigen, natürlichen Lebensmitteln die beste Grundlage für einen gesunden Kinderwunsch. Alle relevanten Nährstoffe sind auch in VILAVIT Female und VILAVIT Male enthalten, um die Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft zusätzlich zu erhöhen.

Faktor V Leiden Mutation

Faktor V Leiden-Mutation, ist eine genetische Veränderung im Faktor V, einem Protein, das eine wichtige Rolle in der Blutgerinnung spielt. Bei Menschen mit dieser Mutation ist das Blutgerinnungssystem durch eine fehlerhafte Regulierung des Faktors V gekennzeichnet. Diese Mutation führt dazu, dass der Faktor V nicht richtig inaktiviert wird, was das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) erhöht.
Das Risiko für Blutgerinnsel ist besonders hoch, wenn zusätzliche Faktoren vorliegen, die eine Thrombose begünstigen, wie die Einnahme von Hormonpräparaten, Operationen, lange Bettruhe, Nikotinkonsum, Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit. Daher sollten diese Risikofaktoren vor Beginn einer Hormonbehandlung überprüft werden, um ggf. mit gerinnungshemmenden Medikamenten wie Heparin zu unterstützen.

Fertility Diet

Die Fertility Diet wurde von der von der Harvard School of Public Health entwickelt wurde, um die Fruchtbarkeit zu fördern. Die Diät basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die zeigen, dass bestimmte Ernährungsgewohnheiten positive Auswirkungen auf die Fertilität haben können.
Die Ernährung laut Ferility Diet sollte folgenden Fokus legen:
Gesunde Fette:
Einfach ungesättigte Fette (z. B. Olivenöl, Avocados) und Omega-3-Fettsäuren (z. B. Fisch). Gesättigte Fette und Transfette sollten reduziert werden.
Vollkornprodukte:
Komplexe Kohlenhydrate, um den Blutzucker stabil zu halten.
Proteinreiche Lebensmittel:
Fokus auf pflanzliche Proteine (Hülsenfrüchte, Nüsse, etc.) und nur moderator Konsum von tierischem Protein.
Erhöhte Einnahme von Antioxidantien:
Verzehr von Obst und Gemüse, die reich an Antioxidantien sind, um oxidativen Stress zu verringern und die Zellgesundheit zu unterstützen.
Verzicht auf zuckerhaltige und verarbeitete Lebensmittel:
Reduktion von Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln, die den Insulinspiegel negativ beeinflussen können.
Diese Diät hat das Ziel, die hormonelle Balance zu verbessern und ein gesundes Körpergewicht zu erhalten, da beide Faktoren entscheidend für die Fruchtbarkeit sind.

Follikel

Ein Follikel ist eine kleine, bläschenartige Struktur im Eierstock, die eine unreife Eizelle (Oozyte) enthält. Follikel reifen während des Menstruationszyklus und produzieren Hormone, die den Eisprung und die Menstruation regulieren.
Eine Frau wird mit einer bestimmten Anzahl von Follikeln geboren, die sich in den Eierstöcken befinden. Bei der Geburt hat sie etwa 1 bis 2 Millionen primordialen Follikeln. Diese Zahl sink bis zur Pubertät auf etwa 300.000 bis 400.000 Follikel. Während des Menstruationszyklus reifen einige Follikel heran, aber nur einer erreicht normalerweise den Eisprung. Im reproduktiven Alter (ungefähr zwischen 12 und 51 Jahren) reift jeden Monat ein dominanter Follikel, während andere Follikel degenerieren. Am Ende der reproduktiven Jahre hat eine Frau typischerweise nur noch etwa 1.000 bis 2.000 Follikel übrig, die jedoch nicht geeignet sind für eine erfolgreiche Befruchtung.

Follikelpunktion

Die Follikelpunktion ist ein operativer Eingriff im Rahmen einer Fruchtbarkeitsbehandlung, um Eizellen zu gewinnen. Ein Reproduktionsmediziner entimmt mithilfe einer dünnen Hohlnadel Flüssigkeit einzelner Follikel und spült die Eizelle aus den Follikeln. Der Prozess einer Punktion dauert rund 3-5 Minuten und wird üblichweise unter Sedierung oder Kurznarkose durchgeführt.

Follikelstimulierendes Hormon (FSH)

FSH, oder Follikelstimulierendes Hormon, ist ein wichtiges Hormon für die Reifung der Eibläschen (Follikel). Es steigt in der ersten Hälfte des Menstruationszyklus an. Mit dem Anstieg wird das Wachstum und die Reifung der Follikel in den Eierstöcken angeregt.
FSH-Wert (in mUI/ml) in den Zyklustagen 1-4:
<10 mUI/ml: FSH-Wert im Normbereich. Es ist mit einer positiven Reaktion auf die Hormonbehandlung zu rechnen.
10-15 mUI/ml: Eingeschränkte Eierstockreserve. Die Reaktion auf die Hormonbehandlung kann begrenzt sein, und die Erfolgsrate eienr Behandlung kann reduziert sein.
15-20 mUI/ml: Deutlich eingeschränkte Eierstockreserve. Eine noch geringere Reaktion auf eine Kinderwunschbehandlung ist zu erwarten. Schwangerschsaftsrate ist signifikant gesenkt.
<20 mUI/ml: Erschöpfte Eierstockreserve. Es ist mit keiner oder nur sehr schlechter Reaktion auf eine Hormonbehandlung zu rechnen.

Gameten

Ein Gamet ist eine Geschlechtszelle. Eine weiblicher Gamet ist die Eizelle, ein männlicher ist ein Spermium.
Gameten sind haploid, was bedeutet, dass sie nur einen Satz von 23 Chromosomen enthalten. Bei der Befruchtung verschmelzen ein Spermium und eine Eizelle, wodurch eine diploide Zygote entsteht, die die genetische Information beider Elternteile kombiniert und die Grundlage für die Entwicklung eines neuen Organismus bildet.

Gebärmutterfehlbildungen

Gebärmutterfehlbildungen sind anatomische Anomalien der Gebärmutter, die während der embryonalen Entwicklung entstehen. Diese Fehlbildungen können in ihrer Form, Größe oder Struktur variieren und reichen von leichten Abweichungen bis hin zu schwerwiegenden Defekten. Sie können dasRisiko für Fehlgeburten im ersten Drittel der Schwangerschaft, Kaiserschnitten, Frühgeburten und vorzeitigem Blasensprung erhöhen. Das Risiko hängt jedoch stark von der spezifischen Art und Schwere der Fehlbildung ab. Bei unerfülltem Kinderwunsch oder wiederholten frühen Schwangerschaftsabbrüchen ist es besonders wichtig, eine Gebärmutterfehlbildung auszuschließen. Dies kann durch Untersuchungen wie Ultraschall, Gebärmutterspiegelung, Bauchspiegelung und Eileiterröntgen erfolgen.

Gebärmutterspiegelung

Eine Gebärmutterspiegelung, auch Hysteroskopie genannt, ist ein minimaler Eingriff der es ermöglicht, Änderungen der Gebärmutterwand zu erkennen und Gewebentnahmen durchzuführen.
Bei der Gebärmutterspiegelung wird ein dünnwandiges Instrument, das Hysteroskop, durch die Vagina und den Gebärmutterhals eingeführt wird, um den Innenraum der Gebärmutter zu untersuchen. Man unterscheidet zwischen diagnostischer Hysteroskopie (zur Diagnose von Schleimhautveränderungen) und operativer Hysteroskopie (z.B. zur Abtragung von Polypen).
Die ambulante Untersuchung kann unter einer leichten Narkose durchgeführt werden und dauert wenige Minuten.

Gelbkörperschwäche

Gelbkörperschwäche (Lutealinsuffizienz) ist eine hormonelle Störung, bei der der Gelbkörper (Corpus luteum) nicht genügend Progesteron produziert. Dieses Hormon ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Gebärmutterschleimhaut während der ersten Schwangerschaftswochen. Eine Gelbkörperschwäche kann zu Schwierigkeiten bei der Empfängnis, wiederholten Fehlgeburten, unregelmäßigen Menstruationszyklen oder dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) führen. Die Diagnose erfolg durch eine Blutuntersuchung zur Bestimmung des Progesteronspiegels. Dieser wird meist in der zweiten Hälfte des Zyklus (etwa 7 bis 10 Tage nach dem Eisprung) gemessen. Ein niedriger Progesteronspiegel kann auf eine Gelbkörperschwäche hindeuten.

Grippeimpfung

Eine Grippeimpfung wird bei Kinderwunsch und bereit vor dem Eintritt einer Schwangerschaft empfohlen. Sie bietet Schutz vor der Grippe, die während der Schwangerschaft schwerwiegender verlaufen kann und auch das Risiko von Komplikationen für das ungeborene Kind erhöhen kann.

Habitueller Abortus

Ein habitueller Abortus ist der wiederholte Verlust einer Schwangerschaft, definiert als mindestens drei aufeinanderfolgende Fehlgeburten vor der 12. Schwangerschaftswoche.
Mögliche Ursachen für wiederholte Fehlgeburten:
- Gerinnungsstörung
- Gebärmutterfehlbildung
- Hormonstörungen der Schilddrüse
- Gelbkörperschwäche
- Infektionen in der Gebärmutter durch Keime wie Ureaplasmen oder Toxoplasmen
Falls keine klare Ursache festgestellt werden kann, kann die Präimplantationsdiagnostik Aufschlüsse bzgl. chromosomaler Anomalien geben.

Hashimoto

Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift. Dies kann in Folge zu einer chronischen Entzündung und häufig zu einer Unterfunktion (Hypothyreose) der Schilddrüse führen. Diese Erkrankung ist durch eine Vielzahl von Symptomen gekennzeichnet, darunter Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit und Depression. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch Blutuntersuchungen zur Bestimmung von Schilddrüsenhormonen und Antikörpern.
Frauen mit unbehandelter oder schlecht eingestellter Hashimoto haben ein höheres Risiko für Fehlgeburten, Frühgeburten und Komplikationen während der Schwangerschaft.
Es ist wichtig, dass Frauen mit Hashimoto ihre Schilddrüsenwerte regelmäßig überwachen und sich von einem Arzt beraten lassen, um eine optimale Hormonbalance vor und während der Schwangerschaft zu gewährleisten. Eine gut eingestellte Schilddrüsenfunktion kann die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft deutlich erhöhen.

Hodenbiopsie (TESE)

Die Hodenbiopsie, oder testikuläre Spermienextraktion (TESE), ist ein medizinischer Eingriff, bei dem Gewebe aus den Hoden entnommen wird, um befruchtungsfähige und vitale Samenzellen zu gewinnen. Ziel ist, in Folge mit den gewonnen Spermien per ICSI-Methode Eizellen zu befruchten.

HyCoSy – Hysterosalpingokontrastsonographie

Die Hysterosalpingokontrastsonographie (HyCoSy) ist ein diagnostisches Verfahren zur Beurteilung der Durchgängigkeit der Eilleiter. Ein Kontrastmittel wird per Katheter in die Gebärmutter eingespritzt, um die Verbreitung dieses Konstrastmittels bis in die Eilleiter zu beobachten. DIes kann per Ultraschall mitverfolgt werden. Die HyCoSy dauert rund 5 Minuten und erfolgt üblicherweise schmerzfrei.

Hysteroskopie (HSK)

Die ambulante Hysteroskopie ist ein minimalinvasives Verfahren zur Untersuchung und Behandlung der Gebärmutter. Weitere Informationen unter Gebärmutterspiegelung.

ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion)

Die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) ist eine Methode bei der ein einzelnes Spermium direkt in eine Eizelle injiziert wird. Dieses Verfahren wird häufig bei eingeschränkter eingeschränkte Spermienmotilität oder -qualität eingesetzt.

Idiopathische Sterilität

Idiopathische Sterilität ist eine Art von Unfruchtbarkeit, bei der trotz ausführlicher medizinischer Untersuchungen (Hormonstatus, Eileiterdurchgängikeitsuntersuchung, Spermiogramm, etc.) keine klare Ursache für das Problem festgestellt werden kann. Das bedeutet, dass sowohl die Fruchtbarkeit der Frau als auch die des Mannes als normal angesehen werden, obwohl keine Schwangerschaft eintritt. Rund 20% aller Kinderwunschpaare sind hiervon betroffen.

Immunologie

Immunologie ist die Wissenschaft des Immunsystems. Sie erforscht, wie unser Körper Krankheitserreger erkennt, bekämpft und sich gegen sie schützt. Dabei umfasst sie Themen wie angeborene und erworbene Immunität, Allergien, Autoimmunerkrankungen sowie Impfstoffe und Immuntherapien.

Implantation

Die Implantation, oder auch Einnistung (Nidation) genannt, ist der Prozess, bei dem sich ein befruchtetes Ei in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Dies geschieht etwa 6 bis 10 Tage nach der Befruchtung, wenn der Embryo die Wand der Gebärmutter erreicht und sich dort festsetzt. Die Einnistung ermöglicht dem Embryo Nährstoffe und Sauerstoff aus dem Blut der Mutter aufzunehmen und weiter zu wachsen. Störungen während dieses Prozesses, wie eine unzureichende Gebärmutterschleimhaut, strukturelle Anomalien oder Blutgerinnungsstörungen, können zu Implantationsproblemen und damit zu Fehlgeburten oder Schwierigkeiten beim Eintreten einer Schwangerschaft führen.

In-Vitro-Fertilisation (IVF)

Die In-vitro-Fertilisation (IVF) ist ein Verfahren, bei dem Eizellen in einer Petrischale von Spermien befruchtet werden.
Der Prozess erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird mittels hormoneller Stimulation die Eizellproduktion gefördert. Anschließsend werden die Eizellen im Rahmen einer Follikelpunktion entnommen. Im Labor erfolgt die Befruchtung der Eizellen mit Spermien, die entstehenden Embryoenen werden nun über mehrere Tage hinweg kultiviert bevor ein Embryotransfer in die Gebärmutterhöhle erfolgt.

Intrauterine Insemination (IUI)

Bei einer Intrauterinen Insemination (IUI) werden aufbereitete Spermien direkt in die Gebärmutter der Frau eingeführt werden. Dieses Verfahren wird häufig bei Paaren mit eingeschränkter Spermienqualität oder -mobilität sowie bei der Verwendung von Samenspenden angewendet. IUI erfolgt in der Regel während des Eisprungs, um die Chancen auf eine Befruchtung zu maximieren. Die Methode ist weniger invasiv als die In-vitro-Fertilisation (IVF). Verglichen mit einer In-vitro-Fertilisation ist sie eine kostengünstigere Option für Paare mit Kinderwunsch.

Jod

Jod ist essenziell für die Schilddrüsenfunktion, die wiederum eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Stoffwechselprozessen und Hormonen spielt. Während der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Jod, da die Schilddrüse des ungeborenen Kindes auf die mütterliche Versorgung angewiesen ist. Ein Jodmangel kann zu Entwicklungsstörungen des Gehirns und der kognitiven Fähigkeiten des Babys führen.
In Bezug auf die Fruchtbarkeit trägt Jod zur normalen Funktion der Eierstöcke bei und ist wichtig für einen stabilen Zyklus. Ein Jodmangel kann hormonelle Ungleichgewichte begünstigen, die den Eisprung und die Empfängnis erschweren. Studien zeigen, dass eine ausreichende Jodversorgung mit einer besseren Fortpflanzungsgesundheit und Schwangerschaftsrate verbunden ist.
Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch sollten daher auf eine ausreichende Jodzufuhr achten, beispielsweise durch jodiertes Speisesalz, Seefisch oder Nahrungsergänzungsmittel nach ärztlicher Empfehlung. Besonders Frauen mit Schilddrüsenerkrankungen sollten sich ärztlichen Rat einholen.

KIR-Gene

KIR-Gene (Killer-cell Immunoglobulin-like Receptor Gene) sind eine Gruppe von Genen, die auf der Oberfläche von natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) vorhanden sind.
KIR-Gene auf natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) können für die Einnistung des Embryos entscheidend sind. Ein ausgewogenes Verhältnis von KIR-Rezeptoren kann die erfolgreiche Einnistung des Embryos fördern.
Die Analyse der KIR-Gene ist besonders sinnvoll, wenn Kinderwunschbehandlungen mehrfach fehlschlagen oder es wiederholt zu Fehlgeburten kommt. Die Untersuchung erfolgt durch eine Blutabnahme im Labor. Die Ergebnisse werden in drei Hauptgruppen eingeteilt, je nachdem, ob bestimmte KIR-Gene vorhanden oder nicht vorhanden sind: AA, AB und BB. Wenn die Gruppe AA festgestellt wird, kann dies teilweise den unerfüllten Kinderwunsch erklären.

Kremer-Test

Der Kremer-Test prüft, ob Samenzellen in den Zervikalschleim der Frau eindringen können und ob das Immunsystem der Frau Antikörper gegen diese Spermien gebildet hat.
Für den Test wird etwas Zervikalschleim mit einer Pipette Zervikalschleim aus dem Gebärmutterhals entnommen. Im Labor wird untersucht ob die Samen der Samenprobe ungehindert in den Schleim eindringen können, oder ib diese unbeweglich werden. Unbewegliche Samenzellen deuten auf das Vorhandensein von Antikörpern hin.

Kryokonservierung

Die Kryokonservierung ist ein Verfahren zur langfristigen Lagerung von Spermien, Eizellen oder Embryonen. Diese werden auf sehr niedrige Temperaturen, typischerweise unter -196 °C, abgekühlt. Bei diesen Temperaturen wird die biologische Aktivität der Zellen nahezu vollständig gestoppt, wodurch ihre Integrität und Funktionsfähigkeit über lange Zeiträume erhalten bleibt.
Es gibt zwei Methoden zur Kryokonservierung:
1. Vitrikfikation:
Bei dieser Methode werden die Zellen sehr schnell auf extrem niedrige Temperaturen abgekühlt, sodass sie in einen glasartigen Zustand übergehen, ohne dass sich Eiskristalle bilden. Dies minimiert Schäden an den Zellen und erhöht die Überlebensrate nach dem Auftauen
2. Langsames Einfrieren:
Ein schrittweises Abkühlen der Temperatur, wodurch sich Eiskristalle bilden können. Um Schäden zu vermeiden, werden Kryoprotektiva eingesetzt, die helfen, die Bildung schädlicher Eiskristalle zu reduzieren.

Lutealphase

Die Lutealphase ist die zweite Hälfte des Menstruationszyklus, die direkt nach dem Eisprung beginnt und bis zur nächsten Periode dauert. Sie dauert in der Regel 10 bis 16 Tage und ist entscheidend für eine erfolgreiche Schwangerschaft, da in dieser Zeit Progesteron produziert wird, um die Gebärmutterschleimhaut für eine mögliche Einnistung der befruchteten Eizelle vorzubereiten. Eine verkürzte oder gestörte Lutealphase kann die Einnistung erschweren und wird oft als Lutealinsuffizienz bezeichnet, was die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.

LH (Luteinisierendes Hormon)

LH (Luteinisierendes Hormon) ist ein essenzielles Hormon für die Steuerung des Menstruationszyklus und die Fruchtbarkeit. Es löst den Eisprung aus, indem es eine plötzliche Ausschüttung kurz vor der Ovulation verursacht. Nach dem Eisprung unterstützt LH die Bildung des Gelbkörpers, der Progesteron produziert, um die Gebärmutterschleimhaut für eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Ein LH-Mangel kann zu Zyklusstörungen und ausbleibendem Eisprung führen, während ein zu hoher LH-Spiegel oft mit dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) in Verbindung gebracht wird, was die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.

Leihmutterschaft

Leihmutterschaft ist eine Methode der assistierten Reproduktion, bei der eine Frau ein Kind für eine andere Person oder ein Paar austrägt. Sie kann eine Option für Menschen sein, die aus medizinischen Gründen nicht selbst schwanger werden können, etwa bei wiederholtem Implantationsversagen oder fehlender Gebärmutter. In Bezug auf die Fruchtbarkeit ist sie eine Alternative zur Adoption oder anderen reproduktiven Techniken. Es gibt zwei Formen: die traditionelle Leihmutterschaft, bei der die Leihmutter genetisch mit dem Kind verwandt ist, und die gestationale Leihmutterschaft, bei der die Eizelle einer anderen Frau verwendet wird. Die rechtlichen Regelungen zur Leihmutterschaft sind weltweit sehr unterschiedlich, weshalb eine ausführliche rechtliche Beratung unerlässlich ist. In Österreich und Deutschland ist sie jedenfalls verboten.

Lutealinsuffizienz

Lutealinsuffizienz oder auch Gelbkörperschwäche ist eine hormonelle Störung, bei der der Gelbkörper (Corpus luteum) nicht genügend Progesteron produziert. Dieses Hormon ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Gebärmutterschleimhaut während der ersten Schwangerschaftswochen. Eine Gelbkörperschwäche kann zu Schwierigkeiten bei der Empfängnis, wiederholten Fehlgeburten, unregelmäßigen Menstruationszyklen oder dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) führen. Die Diagnose erfolg durch eine Blutuntersuchung zur Bestimmung des Progesteronspiegels. Dieser wird meist in der zweiten Hälfte des Zyklus (etwa 7 bis 10 Tage nach dem Eisprung) gemessen. Ein niedriger Progesteronspiegel kann auf eine Gelbkörperschwäche hindeuten.

Medical Freezing

Medical Freezing bezeichnet das gezielte Einfrieren von biologischem Material zu medizinischen Zwecken. Dazu gehören unter anderem Eizellen, Spermien, Embryonen oder Gewebe, die bei sehr niedrigen Temperaturen (meist unter -196 °C in flüssigem Stickstoff) konserviert werden. Diese Technik wird beispielsweise in der Fruchtbarkeitsmedizin zur Erhaltung der Reproduktionsfähigkeit oder bei der Krebstherapie eingesetzt, um gesunde Zellen für eine spätere Nutzung zu bewahren. Durch Medical Freezing bleibt die Zellstruktur intakt, sodass das Material nach dem Auftauen weiterhin verwendet werden kann.

Meiose

Meiose ist die Zellteilung, die zur Bildung von Keimzellen (Ei- und Spermienzellen) führt. Sie reduziert die Chromosomenzahl von diploid (2n) auf haploid (n), sodass die Nachkommen die richtige Chromosomenzahl erhalten. Die Meiose findet beim Menschen in den Keimdrüsen (Gonaden) statt (Hoden und Eierstöcke).
Durch die Meiose entstehen haploide Geschlechtszellen, die bei der Befruchtung ihre Chromosomen kombinieren, sodass der Nachwuchs die korrekte Chromosomenzahl erhält.

Mikrobiom

Das Mikrobiom sowohl in der Scheide (Vaginalmikrobiom) als auch in der Gebärmutter kann einen wesentlichen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben.
Bei wiederholtem Einnistungsversagen wird der EMMA Test empfohlen, um das Mikrobiom in der Gebärmutter zu analysieren.

MTHFR Genmutation

Diese Mutation betrifft das MTHFR-Gen (Methylen-Tetrahydrofolat-Reduktase), das ein Enzym codiert, das wichtig für den Folatstoffwechsel und die Homocysteinregulation ist. Mutationen im MTHFR-Gen können zu einem erhöhten Homocysteinspiegel im Blut führen, was mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht. Die MTHFR-Genmutation kann dazu führen, dass der Körper Schwierigkeiten hat, Folsäure richtig zu verarbeiten. Menschen mit dieser Mutation können Folsäure nicht effizient in die aktive Form umwandeln, die der Körper benötigt. Daher wird oft empfohlen, Folat in der aktiven Form (statt Folsäure) zu verwenden, da der Körper diese Form direkt nutzen kann.
Wenn die Mutation nur von einem Elternteil vererbt wird, spricht man von einer heterozygoten Variante.
Eine homozygote Variante liegt vor, wenn die Mutation von beiden Elternteilen vererbt wird.

Myom

Myome in der Gebärmutter sind gutartige Knoten, die aus glatter Muskulatur und Bindegewebe der Gebärmutter entstehen.
Myome, die in die Gebärmutterhöhle reichen oder sich in der Wand befinden, können die Einnistung des Embryos negativ beeinflussen. Daher sollte die Gebärmutter vor jeder Kinderwunschbehandlung per Ultraschall untersucht werden.

Natürliche Killerzellen

Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) sind eine Art von Immunzellen, die eine wichtige Rolle im angeborenen Immunsystem spielen. Sie sind in der Lage, virusinfizierte und tumorartige Zellen zu erkennen und abzutöten. Sie kommen auch in der Gebärmutter vor und können eine entscheidende Rolle bei Kinderwunsch und Schwangerschaft spielen.
Eine der Hauptfunktionen von NK-Zellen ist die Unterstützung der Einnistung des Embryos. Sie helfen dabei, eine immunologische Toleranz gegenüber dem Embryo zu schaffen, der teilweise "fremdes" genetisches Material vom Vater enthält. Ein ausgewogenes Verhältnis von NK-Zellen ist entscheidend.
Frauen mit wiederholtem Einnistungsversagen sollten die Aktivität ihrer NK-Zellen untersuchen lassen.

Nidation (Einnistung)

Nidation bezeichnet den Prozess der Einnistung einer befruchteten Eizelle (Embryo) in die Gebärmutterschleimhaut. Dieser entscheidende Schritt findet typischerweise etwa 5 bis 7 Tage nach der Befruchtung statt, wenn der Embryo als Blastozyste in die gut durchblutete Schleimhaut der Gebärmutter eindringt. Eine erfolgreiche Einnistung ist essentiell für die Fortsetzung der Schwangerschaft, da sie die Grundlage für die weitere Entwicklung des Embryos und die Bildung der Plazenta bildet.

Nikotin

Nikotin ist eine psychoaktive Substanz, die hauptsächlich in Tabak vorkommt und das zentrale Nervensystem stimuliert. Es fördert die Ausschüttung von Dopamin, was kurzfristig zu gesteigerter Aufmerksamkeit und Entspannung führt, ist aber stark suchterzeugend. Langfristig kann Nikotin das Herz-Kreislauf-System schädigen, die Gefäße verengen und die Lungenfunktion beeinträchtigen.

NIPT-Test

Der NIPT-Test (Nicht-Invasiver Pränataltest) ist ein Verfahren zur frühzeitigen Erkennung von chromosomalen Anomalien beim Fötus. Mittels Blutprobe der schwangeren Frau wird die DNA analysiert, um Informationen über mögliche genetische Erkrankungen wie Trisomien (z. B. Trisomie 21) zu erhalten. Der NIPT-Test kann in der Regel ab der 10. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden.

OHSS-Überstimulation

OHSS (Ovarian Hyperstimulation Syndrome) ist ein medizinischer Zustand, der als Folge einer Überstimulation der Eierstöcke bei der hormonellen Behandlung zur Förderung des Eisprungs auftritt, häufig im Rahmen von In-vitro-Fertilisation (IVF). Die Überstimulation kann zu Schwellung und Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum führen. Die Symptome reichen von milden Beschwerden, wie Bauchschmerzen und Übelkeit, bis hin zu schweren Komplikationen, wie Atemnot und schweren Flüssigkeitsansammlungen, die eine intensive medizinische Behandlung erfordern können.

Omegaven®-Infusionen

Intravenöse Infusionstherapien mit Fettemulsionen wie Intralipid® und Omegaven® werden oft eingesetzt, um die anormale Aktivität der natürlichen Killerzellen zu unterdrücken. Die Unterdrückung der NK-Zellen soll die Empfänglichkeit der Gebärmutter für die Einnistung erhöhen.

Ostheopathie

Osteopathie kann eine unterstützende Rolle beim Kinderwunsch spielen. Bei Frauen kann die osteopathische Behandlung helfen, die Durchblutung im Beckenbereich zu verbessern, Verspannungen zu lösen und das hormonelle Gleichgewicht zu fördern, was die Fruchtbarkeit unterstützen kann. Bei Männern kann Osteopathie die Spermienqualität durch die Verbesserung der Durchblutung und die Reduzierung von Stress fördern.
Es ist jedoch wichtig, diese Behandlungen als Teil eines umfassendenmedizinischen Ansatzes zur Fruchtbarkeitsunterstützung zu betrachten.

Ovarialinsuffizienz

Ovarialinsuffizienz ist ein medizinischer Zustand, bei der eine Störung der Follikelreifung vorliegt. Dies kann zu unregelmäßigen oder ausbleibenden Menstruationszyklen, anderen hormonellen Störungen und sogar Unfruchtbarkeit führen. Ovarialinsuffizienz kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter genetische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen und bestimmte medizinische Behandlungen (wie Chemotherapie). Die Diagnose erfolgt in der Regel durch Blutuntersuchungen zur Bestimmung des Hormonspiegels, insbesondere von FSH (Follikel-stimulierendes Hormon) und Östrogen.

Ovulation (Eisprung)

Der Eisprung ist der Zeitpunkt im Menstruationszyklus, an dem eine Eizelle den Eierstock verlässt und bereit ist, befruchtet zu werden.

Ozempic

Das Medikament Ozempic wird zur Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt und unterstützt bei Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Patienten.
Aufgrund der Wirkung als Insulinsensitizer kann Ozempic auch einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben, insbesondere bei Frauen mit Übergewicht oder Insulinresistenz. Eine bessere Blutzuckerregulation kann auch Schwangerschaftskomplikationen verringern.
Frauen, die mit Ozempic behandelt werden und schwanger werden möchten, sollten unbedingt ihren Arzt konsultieren, da nicht genügend Langzeitdaten bzgl. Sicherheit des Medikaments in der Schwangerschaft vorliegen.

PBMC-Spülung

Die PBMC-Spülung (Peripheral Blood Mononuclear Cell Spülung) ist ein Verfahren zur Isolierung von peripheren mononukleären Blutzellen, die eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen. Körpereigene Blutzellen werden speziell aufbereitet und in Kombination mit dem Schwangerschaftshormon HCG kultiviert. Durch diese Behandlung werden die Zellen so aktiviert, dass sie schützende Eigenschaften für eine Schwangerschaft entwickeln. Diese vorbereiteten Blutzellen werden dann vor dem Embryotransfer in die Gebärmutterhöhle eingebracht. Dadurch wird ein Umfeld geschaffen, das einer „intakten“ Schwangerschaft ähnelt, was die Bereitschaft der Gebärmutter zur Einnistung erhöht.

PICSI

PICSI (Physiological Intracytoplasmic Sperm Injection) ist eine spezialisierte Technik der In-vitro-Fertilisation, bei der Spermien ausgewählt werden, die an Hyaloronsäure binden. Diese Spermien gelten als reifer und von besserer Qualität. Dies soll in Folge die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung und einer gesunden Emvryo-Entwicklung erhöhen.

Polkörperdiagnostik

Polkörperdiagnostik ist eine genetische Untersuchung von Polkörpern, die während der Eizellreifung entstehen. Sie ermöglicht es, die mütterlichen Chromosomen der Eizelle vor einer künstlichen Befruchtung zu analysieren, um genetische Fehlverteilungen frühzeitig zu erkennen. Diese Methode wird häufig bei Frauen mit fortgeschrittenem Alter oder genetischen Risikofaktoren angewendet, um die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu verbessern. Da nur die mütterlichen Gene untersucht werden, können väterliche Chromosomenabweichungen damit nicht erfasst werden.

Polycystisches Ovar Syndrom (PCOS)

PCOS, das Polyzystische Ovarialsyndrom, ist eine hormonelle Erkrankung, die bei Frauen zu Zyklusstörungen, erhöhten männlichen Hormonen und oft zu unerfülltem Kinderwunsch führen kann. Typische Symptome sind unregelmäßige oder ausbleibende Menstruationszyklen, Akne, vermehrter Haarwuchs und Schwierigkeiten beim Gewichtsmanagement. Die genaue Ursache ist nicht vollständig geklärt, aber Insulinresistenz und genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle. Die Behandlung erfolgt individuell, meist durch Lebensstiländerungen, hormonelle Therapien oder Medikamente zur Regulation des Zuckerstoffwechsels.

Präimplantationsdiagnostik (PID)

Präimplantationsdiagnostik (PID) ist eine genetische Untersuchung von Embryonen, die im Rahmen einer künstlichen Befruchtung (IVF oder ICSI) durchgeführt wird. Sie ermöglicht die Identifikation von genetischen Erkrankungen oder Chromosomenanomalien, bevor der Embryo in die Gebärmutter übertragen wird. Die Methode wird häufig bei Paaren mit genetischen Vorerkrankungen oder wiederholten Fehlgeburten angewendet, um die Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft zu erhöhen.
Rechtliche Lage in Österreich:
In Österreich darf Präimplantationsdiagnostik seit 2015 durchgeführt werden, wenn mindestens drei fehlgeschlagene Versuche einer künstlichen Befruchtung oder drei ärztlich nachgewiesene Fehl- oder Totgeburten (bei natürlichen Schwangerschaften) vorliegen, bei denen die Annahme besteht, dass diese durch genetische Dispositionen des Kindes beziehungsweise der entwicklungsfähigen Zellen zurückzuführen ist. Außerdem ist sie zulässig, wenn bei einem Elternteil eine genetische Erkrankung vorliegt, die das Risiko einer Fehl-/Totgeburt oder einer schweren Erbkrankheit des Kindes erhöht. Sie ist nur in zugelassenen Einrichtungen und unter umfassender Beratung möglich.
Rechtliche Lage in Deutschland:
In Deutschland ist PID seid 2011 erlaubt, wenn eine schwere genetische Erkrankung des Kindes zu erwarten ist oder eine schwerwiegende Schädigung des Embryos, welche zu einer Tot- oder Fehlgeburt führt, festgestellt werden soll. Die PID darf nur mit der schriftlichen Zustimmung der Frau, von der die Eizelle stammt, in zugelassenen Zentren und unter vorheriger Prüfung durch eine interdisziplinäre Ethikkommission erfolgen.

Primosistan oder Primosiston

Primosistan oder Primosiston ist ein Hormon, das aus Östrogen und Progesteron besteht und bei Fruchtbarkeitsbehandlungen verwendet wird, um
- unregelmäßige Blutungen zu regulieren
- den Zeitpunkt des Menstruationszyklus zu beeinflussen
- die Follikel vor Beginn der Hormontherapie zu synchronisieren.

Progesteron

Progesteron ist ein Hormon, das häufig in Kinderwunschbehandlungen eingesetzt wird. Folgende Wirkung soll erzielt werden:
- Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut: Progesteron sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut gut durchblutet und ausreichend aufgebaut ist, um die Einnistung des Embryos zu unterstützen.
- Unterstützung der frühen Schwangerschaft: Nach der Befruchtung hilft Progesteron, die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten, indem es die Gebärmutterschleimhaut stabilisiert und das Immunsystem in der Gebärmutter reguliert, um eine Abstoßung des Embryos zu verhindern.
Progesteron kann auf verschiedene Weise verabreicht werden, einschließlich vaginaler Zäpfchen, Injektionen oder oralen Tabletten.

PRP

Die PRP-Spülung (Platelet-Rich Plasma-Spülung) ist ein innovatives Verfahren, das in der Kinderwunschbehandlung eingesetzt wird, um die Fruchtbarkeit zu fördern. Dabei wird ein Blutentnahme durchgeführt, um plättchenreiches Plasma zu gewinnen, das reich an Wachstumsfaktoren ist.
PRP kann in die Gebärmutterhöhle injiziert werden, um die Qualität der Gebärmutterschleimhaut zu verbessern. Die Wachstumsfaktoren im PRP fördern die Heilung und Regeneration des Gewebes, was die Einnistung eines Embryos unterstützen kann.
Diese Spülung kann bei Frauen mit wiederholtem Einnistungsversagen die Chancen auf eine erfolgreiche Einnistung erhöhen und positiv auf eine nicht optimal aufgebaute Gebärmutterschleimhaut wirken.

Qualität der Eizellen

Die Eizellqualität nimmt mit dem Alter der Frau ab, da die DNA-Stabilität und die Fähigkeit zur Zellteilung nachlässt. Gesunde Eizellen haben eine stabile Chromosomenstruktur und eine gute Fähigkeit zur Befruchtung. Ernährung, Lebensstil und bestimmte medizinische Behandlungen wie PRP-Therapie oder Nahrungsergänzungsmittel (Coenzym Q10, Omega-3) können helfen, die Eizellqualität zu unterstützen.

Qualität der Spermien

Bei Spermien sind drei Hauptfaktoren relevant: Anzahl, Beweglichkeit (Motilität) und Morphologie (Form und Struktur). Eine geringe Spermienqualität kann die Befruchtung erschweren und ist oft durch hormonelle, genetische oder umweltbedingte Einflüsse beeinträchtigt. Faktoren wie Stress, Rauchen, Alkohol oder Umweltgifte können die Qualität der Spermien negativ beeinflussen.

Rauchen

Rauchen beeinträchtigt die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern, verringert die Eizell- und Spermienqualität und erhöht das Risiko für Fehlgeburten und Schwangerschaftskomplikationen. Das Aufhören kann die Fruchtbarkeit verbessern, insbesondere bei Männern und die Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft erhöhen.

Rekonstruktion der Samenleiter

Die Rekonstruktion des Samenleiters ist ein chirurgisches Verfahren, das Männern nach einer Vasektomie ermöglicht, ihre Fortpflanzungsfähigkeit wiederherzustellen. Dabei wird der durchtrennt oder blockierte Samenleiter operativ rekonstruiert, um die Durchgängigkeit wiederherzustellen.

RIF (Repeated Implantation Failure)

Wiederholtes Einnistungsversagen oder Repeated Implantation Failure (RIF) bezeichnet das wiederholte Scheitern von Embryonen, sich nach einem In-vitro-Fertilisation (IVF)-Zyklus in der Gebärmutter einzunisten. Dies geschieht typischerweise nach min. drei erfolglosen IVF-Versuchen, bei denen qualitativ hochwertige Embryonen transferiert wurden, jedoch keine Schwangerschaft eintritt.
Zu den Ursachen können folgende Aspekte zählen:
- Stark verminderte Eizell- oder Spermienqualität
- Immunologische Faktoren
- Hormonelles Ungleichgewicht
- Rauchen
- Starkes Übergewicht
Eine vielversprechende Methode bei wiederholtem Einnistungsversagen kann eine PBMC Spülung wenige Tage vor dem Embryotransfer sein. Ein positiver Effekt konnte vor allem in jener Gruppe aufgezeigt werden, die bereits drei oder mehr erfolglose Embryotransfers hatten.

ROPA

Die ROPA-Methode (Reproductive Option for Partners) ist ein Verfahren der assistierten Reproduktion, das es gleichgeschlechtlichen weiblichen Paaren ermöglicht, gemeinsam ein Kind zu bekommen. Bei dieser Methode spendet eine Partnerin ihre Eizellen, die anschließend mit einer Samenspende befruchtet und in die Gebärmutter der anderen Partnerin eingesetzt werden. Dadurch kann jede Partnerin aktiv am Fortpflanzungsprozess teilnehmen: eine als genetische Mutter durch die Eizellspende und die andere als tragende Mutter.

Samenabgabe

Eine Samenabgabe ist wichtig für die Abklärung der männlichen Zeugungsfähigkeit sowie zur Bereitstellung der Spermien für eien In-Vitro-Fertilisation.
Die Probengewinnung erfolgt durch Masturbation, idealerweise im klinischen Umfeld. Wichtig ist eine Abstinenz von 2-5 Tagen vor der Abgabe der Probe (dh. kein Samenerguss in diesem Zeitraum). Die Spermien werden im Labor analysiert oder im Falle einer Kinderwunschbehandlung aufbereitet, um die beweglichsten und gesündesten Spermien auszuwählen.
Die Qualität der Samenabgabe ist entscheidend für den Erfolg einer Kinderwunschbehandlung, da sie die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung und einer gesunden SChwangerschaft beeinflusst.

Samenanalyse

siehe spermiogramm

Samenqualität

Samenqualität beschreibt die gesundheitlichen und funktionellen Eigenschaften von Spermien, die für eine erfolgreiche Befruchtung wichtig sind. Sie umfasst Faktoren wie Anzahl, Beweglichkeit (Motilität), Form (Morphologie) und genetische Integrität der Spermien. Eine gute Samenqualität erhöht die Wahrscheinlichkeit einer natürlichen Empfängnis, während eine eingeschränkte Qualität die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in ihrer neuesten Ausgabe der Spermaanalyse-Referenzwerte spezifische Kriterien für die Beurteilung der Samenqualität festgelegt:
- Spermienkonzentration: Mindestens 16 Millionen Spermien pro Milliliter
- Gesamtzahl der Spermien: Mindestens 39 Millionen pro Ejakulat
- Motilität (Beweglichkeit): Mindestens 42 % der Spermien sollten beweglich sein
- Morphologie (Form): Mindestens 4 % der Spermien sollten eine normale Form aufweisen
Die Spermienkonzentration ist seit den 70er Jahren um rund 50% gesunken. Es wird vermutet, dass die Ursachen in Lebensstilfaktoren und Umweltfaktoren liegen.
Verschiedene Faktoren beeinflussen die Samenqualität, darunter Alter, Lebensstil (z. B. Ernährung, Rauchen, Alkoholkonsum), Umweltgifte und hormonelle Gesundheit. Medizinische Tests wie ein Spermiogramm können zur Beurteilung der Samenqualität herangezogen werden, insbesondere bei unerfülltem Kinderwunsch.
Mehr Informationen unter VILAVIT Male.

Schilddrüsenfehlfunktion

Eine Schilddrüsenfehlfunktion kann die Fruchtbarkeit erheblich beeinträchtigen, da sowohl eine Unterfunktion (Hypothyreose) als auch eine Überfunktion (Hyperthyreose) zu Zyklusstörungen und Fruchtbarkeitsproblemen führen können.
Hypothyreose und Kinderwunsch:
Bei einer Unterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenig Schilddrüsenhormone (T3 und T4). Diese Hormone spielen eine zentrale Rolle im Stoffwechsel und bei der Regulation des Fortpflanzungssystems. Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen kann zu unregelmäßigen Zyklen und Problemen bei der Eizellreifung führen, was die Empfängnis erschwert. Jodmangel ist eine häufige Ursache der Hypothyreose, da Jod ein wesentlicher Baustein der Schilddrüsenhormone ist. Ein ausreichender Jodgehalt ist daher entscheidend für eine normale Schilddrüsenfunktion.
Hyperthyreose und Kinderwunsch:
Bei einer Überfunktion der Schilddrüse werden zu viele Hormone produziert, was ebenfalls den Hormonhaushalt stören und zu Zyklusstörungen sowie einer verminderten Fruchtbarkeit führen kann. Eine übermäßige Jodzufuhr kann die Hyperthyreose verschlimmern. Frauen mit Kinderwunsch sollten auf eine ausreichende Jodzufuhr achten, um das Risiko einer Hypothyreose zu minimieren und ihre Fruchtbarkeit zu fördern.
Schilddrüsenfehlfunktion in der Schwangerschaft:
Während der Schwangerschaft spielt die Schilddrüse eine besonders wichtige Rolle, da sie nicht nur die Gesundheit der Mutter, sondern auch die Entwicklung des Fötus beeinflusst.

Sekundäre Infertilität

Sekundäre Infertilität liegt vor, wenn eine Frau nach mindestens einer früheren Schwangerschaft keine weitere Schwangerschaft mehr erreichen kann – unabhängig davon, wie die erste Schwangerschaft ausgegangen ist, also ob es zu einer Geburt, Fehlgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch kam. Im Unterschied zur primären Infertilität, bei der noch nie eine Schwangerschaft eingetreten ist, haben Frauen mit sekundärer Infertilität bereits einmal ein Kind geboren

Social Freezing

Social Freezing ist das vorsorgliche Einfrieren von Eizellen aus nicht-medizinischen Gründen. Frauen lassen Eizellen einfrieren um sich die Möglichkeit einer späteren Schwangerschaft offenzuhalten. Social Freezing ist in Deutschland zugelassen, in Österreich jedoch nicht.

Spermatogenese

Die Spermatogenese ist der Vorgang, bei dem im Hoden Spermien gebildet werden – also die männlichen Fortpflanzungszellen. Sie läuft in den Samenkanälchen der Hoden ab und dauert beim Menschen etwa 64 bis 72 Tage. Am Anfang der Spermatogenese vermehren sich die Vorläuferzellen der Spermien, indem sie sich oft teilen – so entstehen genug Zellen für den weiteren Prozess. Danach beginnt die Reifung: Dabei wird die Menge an Erbinformationen in jeder Zelle halbiert, damit später bei der Befruchtung die richtige Anzahl an Chromosomen zusammenkommt. Im letzten Schritt verändern sich die Zellen und bekommen ihre typische Spermienform – mit einem Kopf, der das Erbgut enthält, und einem Schwanz, mit dem sie sich fortbewegen können. Dieser ganze Vorgang wird durch bestimmte Botenstoffe im Körper geregelt, vor allem durch das Hormon Testosteron sowie FSH und LH.

Spermiogramm

Ein Spermiogramm ist eine Untersuchung, bei der die Qualität und Menge der Spermien in einer Samenprobe (Ejakulat) bewertet wird. Es wird häufig eingesetzt, um die Fruchtbarkeit eines Mannes zu überprüfen – zum Beispiel bei einem Kinderwunsch oder im Rahmen einer medizinischen Abklärung.
Durchführung:
Die Ejakulatprobe wird meist durch Masturbation gewonnen und muss innerhalb kurzer Zeit im Labor analysiert werden. Für ein zuverlässiges Ergebnis sollten vor der Abgabe etwa 2–7 Tage sexuelle Enthaltsamkeit eingehalten werden.
Normwerte:
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt Referenzwerte vor, die als Vergleichsmaßstab dienen. Abweichungen davon müssen nicht zwangsläufig auf Unfruchtbarkeit hinweisen, sondern bedürfen oft weiterer Untersuchungen.

Stress

Sowohl bei Frauen als auch bei Männern kann chronischer Stress die Fortpflanzungsfähigkeit negativ beeinflussen. Stress kann hormonelle Prozesse beeinträchtigen, den Zyklus der Frau verändern und die Spermienqualität beim Mann verschlechtern.
Es kann hilfreich sein, Methoden zur Stressbewältigung zu erlernen, wie zum Beispiel Entspannungsübungen (Yoga, Meditation), der Austausch mit vertrauten Personen oder die Unterstützung durch eine psychologische Begleitung.

TESE (Testikuläre Spermienextraktion)

Die Testikuläre Spermienextraktion (TESE) ist ein operativer Eingriff, bei dem Spermien direkt aus dem Hoden entnommen werden. Diese Technik wird vor allem bei Männern eingesetzt, bei denen keine Spermien im Ejakulat nachweisbar sind, wie es zum Beispiel bei der Azospermie der Fall ist – einer Störung, bei der die Samenflüssigkeit keine Spermien enthält. Die gewonnenen Spermien können anschließend für Verfahren wie In-vitro-Fertilisation (IVF) oder Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) verwendet werden, um eine Schwangerschaft zu ermöglichen.

Time-Lapse

Time-Lapse ist eine fortschrittliche Methode in der assistierten Reproduktion, die es ermöglicht, die Embryonalentwicklung während einer In-vitro-Fertilisation (IVF) in Echtzeit und ohne Unterbrechungen zu beobachten. Dabei werden in regelmäßigen Abständen hochauflösende Bilder aufgenommen, die später zu einem Zeitraffer zusammengesetzt werden, um den gesamten Entwicklungsprozess des Embryos über mehrere Tage darzustellen.

Transvaginale Sklerotherapie

Transvaginale Sklerotherapie ist ein minimalinvasives Verfahren zur Behandlung von Eierstock- oder Beckenveneninsuffizienz, bei der krankhaft erweiterte Venen verödet werden. Dabei wird ein Sklerosierungsmittel über einen transvaginalen Zugang direkt in die betroffenen Venen injiziert, wodurch sie sich verschließen und der Blutfluss umgeleitet wird. Dieses Verfahren kann Symptome wie chronische Beckenschmerzen lindern und wird häufig unter Ultraschallkontrolle durchgeführt. Wenn eine Beckenveneninsuffizienz oder ovarielle Varikosis die Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch sind, kann die Therapie zu einer Verbesserung der Fruchtbarkeit beitragen.

TREPS (Trophoblast Retrieval and Embryo Preselection)

TREPS ist eine Methode in der assistierten reproduktion, die bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) eingesetzt wird, um die Embryonenqualität zu optimieren und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Schwangerschaft zu steigern. Dabei werden Zellen des Trophoblasten, der äußeren Zellschicht des Embryos, entnommen, um genetische Informationen zu gewinnen. Diese Analyse ermöglicht eine genauere Auswahl des besten Embryos für den Transfer.

Trophektodermbiopsie (TEB)

Die Trophektodermbiopsie (TEB) ist eine Methode in der assistierten Fortpflanzung, bei der eine kleine Anzahl von Zellen aus dem Trophektoderm, der äußeren Schicht des Embryos, entnommen wird. Diese Zellen werden auf genetische Störungen und Chromosomenanomalien untersucht, um den geeignetsten Embryo für den Transfer auszuwählen. Die TEB erfolgt normalerweise an Embryonen im Blastozystenstadium, also am fünften Tag nach der Befruchtung.

Tuben

Tuben sind die beiden Eileiter im weiblichen Fortpflanzungstrakt, die die Eierstöcke mit der Gebärmutter verbinden. Sie sind entscheidend für die Fortpflanzung, da sie den Transport der Eizellen von den Eierstöcken in die Gebärmutter ermöglichen. In den Eileitern erfolgt in der Regel auch die Befruchtung der Eizelle durch die Spermien.

Überstimulationssyndrom (OHSS)

Das Überstimulationssyndrom (OHSS, Ovarial-Hyperstimulations-Syndrom) ist eine mögliche Komplikation bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) und anderen Fruchtbarkeitsbehandlungen, bei denen hormonelle Medikamente zur Stimulation der Eierstöcke eingesetzt werden. Es tritt auf, wenn die Eierstöcke übermäßig auf die Stimulation reagieren und eine große Anzahl von Eizellen produzieren. Die Symptome reichen von leichten bis starken Schmerzen im Unterbauch, Schwellungen und Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall bis hin zu Atemnot sowie Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen und Lungen.

Unerklärliche Kinderlosigkeit

Wird auch als idiopathische Sterilität bezeichnet und ist eine Art von Unfruchtbarkeit, bei der trotz ausführlicher medizinischer Untersuchungen (Hormonstatus, Eileiterdurchgängikeitsuntersuchung, Spermiogramm, etc.) keine klare Ursache für das Problem festgestellt werden kann. Das bedeutet, dass sowohl die Fruchtbarkeit der Frau als auch die des Mannes als normal angesehen werden, obwohl keine Schwangerschaft eintritt. Rund 20% aller Kinderwunschpaare sind hiervon betroffen.

Uterus bicornis

Ein Uterus bicornis ist eine angeborene Veränderung der Gebärmutter, bei der diese in zwei Hälften geteilt ist, anstatt eine normale, einheitliche Form zu haben. Diese Fehlbildung entsteht, wenn sich die beiden Teile, aus denen sich die Gebärmutter im Mutterleib entwickelt, nicht richtig miteinander verbinden.

Uterus myomatosus

Ein Uterus myomatosus ist eine Gebärmutter, die von Myomen betroffen ist. Myome sind gutartige Wucherungen aus Muskel- und Bindegewebe, die in oder an der Wand der Gebärmutter wachsen. Sie können unterschiedlich groß sein und an verschiedenen Stellen innerhalb der Gebärmutter auftreten. Myome können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, vor allem wenn sie sich in der Nähe der Gebärmutterhöhle oder der Eileiter befinden. Sie können die Einnistung eines befruchteten Eies erschweren oder das Risiko von Fehlgeburten erhöhen. In vielen Fällen ist es jedoch auch möglich, trotz Myomen schwanger zu werden. Viele Frauen mit einem Uterus myomatosus haben keinerlei Beschwerden.

Vasektomie

Die Vasektomie ist ein operativer Eingriff, bei dem die Samenleiter des Mannes durchtrennt oder blockiert werden, um den Transport von Spermien aus den Hoden zur Harnröhre zu stoppen. Dadurch wird verhindert, dass Spermien in das Ejakulat gelangen.

Verminderte Eizellreserve

Bei einer verminderten Eizellreserve ist die Anzahl der verfügbaren Eizellen in den Eierstöcken reduziert – oft früher oder stärker als biologisch üblich. Die Eizellreserve nimmt mit zunehmendem Alter natürlicherweise ab, kann aber auch durch genetische Faktoren, Erkrankungen oder medizinische Eingriffe beeinträchtigt sein.
Ein wichtiger Marker zur Einschätzung der Eizellreserve ist der AMH-Wert (Anti-Müller-Hormon). Ein niedriger AMH-Wert deutet darauf hin, dass weniger Eizellen vorhanden sind – er sagt allerdings nichts über deren Qualität aus.
Eine verminderte Eizellreserve kann die Fruchtbarkeit beeinflussen, schließt eine Schwangerschaft aber nicht aus.

Verschluss oder Störung der Funktionstüchtigkeit der Eileiter

Die Eileiter verbinden Eierstöcke und Gebärmutter – hier findet normalerweise die Befruchtung statt.
Sind sie verschlossen oder in ihrer Beweglichkeit gestört (z. B. durch Entzündungen, Endometriose oder Verwachsungen), kann das Ei die Gebärmutter nicht erreichen.
Das erschwert oder verhindert eine natürliche Schwangerschaft. In solchen Fällen kann eine IVF eine mögliche Behandlungsoption sein.

Vitrifikation

Vitrifikation ist ein modernes Verfahren, bei dem Eizellen, Embryonen oder Eizellgewebe besonders schnell eingefroren werden. Durch diese schnelle Abkühlung entsteht kein schädliches Eiskristallwachstum – das Zellmaterial wird dabei quasi „schockgefroren“ und in einen glasähnlichen Zustand versetzt.
Dieser Vorgang schont die empfindlichen Zellen und sorgt dafür, dass sie das Auftauen gut überstehen. Die Methode kommt unter anderem beim Social Freezing, in der Reproduktionsmedizin oder zum Erhalt der Fruchtbarkeit vor einer Krebstherapie zum Einsatz.

Wachstumshormon / Human Growth Hormon

Das Wachstumshormon – medizinisch als Human Growth Hormone (HGH) bekannt – wird in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) produziert. Es ist an vielen wichtigen Prozessen im Körper beteiligt, darunter der Zellaufbau, der Stoffwechsel und die Regeneration von Gewebe.
In der Kinderwunschbehandlung kann HGH in bestimmten Fällen unterstützend wirken – zum Beispiel bei Frauen mit einer geringen Eizellreserve oder eingeschränkter Eizellqualität. Erste Studien legen nahe, dass das Hormon die Eizellreifung fördern und die Erfolgschancen bei einer IVF verbessern kann. Die Anwendung erfolgt individuell und stets unter medizinischer Aufsicht.

WHO 2021

Die WHO 2021-Referenzwerte für die Spermaanalyse beruhen auf einer aktualisierten, internationalen Datensammlung und liefern genauere Richtlinien zur Bewertung der männlichen Fruchtbarkeit. Sie bilden die Basis für die klinische Anwendung und wissenschaftliche Forschung im Bereich der reproduktiven Gesundheit.

Wiederholte Fehlgeburten

Wiederholte Fehlgeburten bezeichnen den Verlust von drei oder mehr Schwangerschaften in einem frühen Stadium, meist vor der 12. Woche. Sie können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie genetische Anomalien, hormonelle Störungen, Immunprobleme, strukturelle Auffälligkeiten der Gebärmutter oder Infektionen.

Wiederholtes Einnistungsversagen (Repeated Implantation Failure)

Wiederholtes Einnistungsversagen oder Repeated Implantation Failure (RIF) bezeichnet das wiederholte Scheitern von Embryonen, sich nach einem In-vitro-Fertilisation (IVF)-Zyklus in der Gebärmutter einzunisten. Dies geschieht typischerweise nach min. drei erfolglosen IVF-Versuchen, bei denen qualitativ hochwertige Embryonen transferiert wurden, jedoch keine Schwangerschaft eintritt.
Zu den Ursachen können folgende Aspekte zählen:
- Stark verminderte Eizell- oder Spermienqualität
- Immunologische Faktoren
- Hormonelles Ungleichgewicht
- Rauchen
- Starkes Übergewicht
Eine vielversprechende Methode bei wiederholtem Einnistungsversagen kann eine PBMC Spülung wenige Tage vor dem Embryotransfer sein. Ein positiver Effekt konnte vor allem in jener Gruppe aufgezeigt werden, die bereits drei oder mehr erfolglose Embryotransfers hatten.

X-Chromosomale Erbkrankheiten

X-chromosomale Erbkrankheiten sind genetische Erkrankungen, die durch Mutationen auf dem X-Chromosom verursacht werden. Da Männer nur ein X-Chromosom besitzen, sind sie oft stärker betroffen, während Frauen durch ihr zweites X-Chromosom eine milder verlaufende Variante der Erkrankung haben können. Beispiele für X-chromosomale Erkrankungen sind das Fragile-X-Syndrom, das Duchenne-Muskeldystrophie und die Hämophilie. In Bezug auf Fruchtbarkeit können einige dieser Erkrankungen die reproduktive Gesundheit beeinflussen, indem sie hormonelle Ungleichgewichte, Entwicklungsstörungen oder reduzierte Spermien- und Eizellqualität verursachen. In der Familienplanung spielt die genetische Beratung eine wichtige Rolle, um Risiken zu verstehen und mögliche präventive Maßnahmen zu erwägen.

X-Spermien

X-Spermien sind Spermien, die das X-Chromosom tragen und somit zur Empfängnis eines weiblichen Babys führen.Sie sind etwas größer und langsamer als Y-Spermien aber haben dafür eine etwas länegere Lebensdauer.

Y-Spermien

Y-Spermien sind Spermien, die das Y-Chromosom tragen und zur Zeugung eines männlichen Babys führen. Sie sind kleiner, schneller und haben eine kürzere Lebensdauer als X-Spermien.

Zahngesundheit

Gute Zahngesundheit ist wichtig für den Kinderwunsch, da unbehandelte Zahnfleischerkrankungen das Risiko für Fehlgeburten und Schwangerschaftskomplikationen erhöhen können. Entzündungen im Mundraum beeinflussen den gesamten Körper und können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Regelmäßige Zahnarztbesuche und eine gute Mundhygiene sind entscheidend, um bestehende Probleme wie Karies oder Zahnfleischentzündungen vor der Schwangerschaft zu behandeln und Risiken zu vermeiden.

Zöliakie

Zöliakie kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und das Risiko für Fehlgeburten oder Frühgeburten erhöhen. Unbehandelt führt die Reaktion auf Gluten zu hormonellen Störungen und unregelmäßigen Zyklen. Eine glutenfreie Ernährung kann die Fruchtbarkeit verbessern und Risiken während der Schwangerschaft reduzieren. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Diät sind entscheidend für eine gesunde Schwangerschaft.

Zygote

Die Zygote ist das allererste Stadium der embryonalen Entwicklung, das durch die Befruchtung einer Eizelle durch ein Spermium entsteht. Sie macht eine Zellteilung durch und entwickelt sich schließlich zu einem Embryo, der den Beginn der Schwangerschaft markiert. Die Qualität und Gesundheit der Zygote spielen eine entscheidende Rolle für die erfolgreiche Einnistung und die frühe Entwicklung.