Das Wichtigste zu Vitamin D und Kinderwunsch im Überblick:
- Vitamin D ist ein Prohormon, das über Sonnenlicht gebildet wird und zahlreiche Prozesse im Körper wie Hormonregulation und Zellteilung beeinflusst.
- Bei Frauen fördert Vitamin D die Eizellreifung, stabilisiert den Zyklus und kann die IVF-Erfolgsrate sowie die Einnistung verbessern.
- Bei Männern verbessert Vitamin D die Spermienqualität, insbesondere die Beweglichkeit, Form und DNA-Integrität der Spermien.
- Bei unerfülltem Kinderwunsch ist ein Mangel an Vitamin D häufig. Eine gezielte Supplementierung ist meistens erforderlich, da rund 50 bis 70% aller Personen an einem Vitamin D Mangel leiden.
- Die empfohlene Tagesdosis beträgt 800 I.E. .
Du träumst von einem Baby und möchtest Deinen Körper bestmöglich auf dem Weg zur Schwangerschaft stärken? Dann bist Du sicher schon auf Vitamin D gestoßen – ein Vitamin, das immer mehr als wichtiger Baustein für die Fruchtbarkeit erkannt wird. Es gilt als "Sonnenvitamin" und wird nicht nur für die Knochengesundheit, sondern auch in der Kinderwunschmedizin immer häufiger diskutiert. Studien zeigen, dass Vitamin D eine entscheidende Rolle spielt – sowohl für die Qualität der Eizellen als auch für die Spermienbildung und die Gebärmutterschleimhaut. In diesem Artikel erfährst Du, wie Vitamin D genau auf Deine Fruchtbarkeit wirkt, wie Du Deinen Bedarf decken kannst und was wissenschaftlich dahintersteckt.
Was ist Vitamin D eigentlich?
Vitamin D ist streng genommen kein klassisches Vitamin, sondern ein Prohormon also eine inaktive Vorstufe eines Hormons, die erst im Körper in ihre wirksame Form umgewandelt wird. Dein Körper kann es mithilfe von Sonnenlicht selbst herstellen. Wenn UVB-Strahlen auf Deine Haut treffen, bildet sie Vitamin D3 (Cholecalciferol). Dieses wird in der Leber und Niere in die aktive Hormonform Calcitriol umgewandelt.
Diese aktive Form des Vitamins wirkt im ganzen Körper und beeinflusst über 1.000 Gene, die unter anderem an der Zellteilung, dem Immunsystem, der Hormonregulation und der Fruchtbarkeit beteiligt sind. Gerade bei Kinderwunsch ist das besonders wichtig: Denn sowohl Eizellen als auch Spermien reagieren empfindlich auf hormonelle und oxidative Prozesse.
Wie wirkt sich Vitamin D auf die Eizellqualität aus?
Vitamin D spielt eine wichtige Rolle für die weibliche Fruchtbarkeit – insbesondere in Bezug auf die Eizellqualität. Es entfaltet seine Wirkung auf mehreren biologischen Ebenen und unterstützt so zentrale Prozesse der Eizellreifung und -gesundheit.
Förderung der Follikelreifung:
Vitamin D3 wird auch direkt in den Eibläschen (Follikeln) gebildet, und dort befinden sich viele Vitamin-D-Rezeptoren. Das zeigt, dass Vitamin D3 in engem Zusammenhang mit dem Wachstum und der Reifung der Eizellen steht. Neue Studien deuten darauf hin, dass Vitamin D3 die Umwandlung von unreifen (primordialen) Follikeln in heranreifende Eizellen unterstützt, und das Wachstum der Follikel in späteren Entwicklungsphasen fördert (Li et al., 2024).
Regulation des Menstruationszyklus durch hormonelle Balance
Vitamin D wirkt regulierend auf den weiblichen Hormonhaushalt und trägt so zur Stabilisierung des Menstruationszyklus bei.
Senkung erhöhter Androgenspiegel bei PCOS
Bei Frauen mit Polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) reduziert Vitamin D erhöhte Androgenspiegel und verbessert dadurch die Bedingungen für eine gesunde Eizellreifung. Studien belegen, dass ein Vitamin-D-Mangel und erhöhte Androgenspiegel bei PCOS-Patientinnen signifikant korrellieren. Eine Supplementierung führte zu einer Normalisierung der Hormonwerte.
Schutz vor oxidativem Stress durch antioxidative Wirkung
Vitamin D wirkt antioxidativ und schützt so die Eizellen vor oxidativen Stress, der die Zellqualität und damit die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.
Verbesserte Schwangerschaftsraten bei IVF-Behandlungen
Eine weitere Studie zeigt, dass Frauen mit einem ausreichend hohem Vitamin-D-Spiegel bei einer künstlichen Befruchtung häufiger qualitativ hochwertige Eizellen und eine bessere Embryonalentwicklung haben. Ein optimaler Vitamin-D-Status ist außerdem mit höheren klinischen Schwangerschaftsraten bei IVF-Behandlungen verbunden (Meng et al., 2023).
Welche Rolle spielt Vitamin D in der Gebärmutterschleimhaut und beim Einnisten einer Eizelle?
Für eine erfolgreiche Schwangerschaft ist letztlich nicht nur die Qualität der Eizellen entscheidend. Auch die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) muss optimal vorbereitet sein, damit sich eine befruchtete Eizelle überhaupt erst einnisten kann.
Vitamin D unterstützt wichtige Prozesse in der Gebärmutterschleimhaut, die die Einnistung einer befruchteten Eizelle erleichtern. In der Gebärmutter sind sogenannte Vitamin-D-Rezeptoren (VDR) vorhanden, die aktives Vitamin D (Calcitriol) binden und dadurch bestimmte Gene, die wichtig für die Einnistung sind, regulieren. Eines dieser aktivierten Gene fördert unter anderem die Empfänglichkeit der Schleimhaut und ein weiteres verbessert die Kommunikation zwischen Gebärmutter und Embryo.
Eine Studie konnte zeigen, dass die wiederholte Gabe von Vitamin D3 direkt in die Gebärmutter die Empfänglichkeit der Gebärmutterschleimhaut erhöhte. Außerdem unterstützte sie eine stabile Verbindung zwischen Mutter und Embryo in der frühen Phase der Einnistung (Lee et al., 2024).
Vitamin D und der Einfluss auf die Spermienqualität
Steigerung der Spermienmotilität
Eine Metaanalyse konnte zeigen, dass Männer mit höheren Vitamin‑D‑Werten signifikant mehr bewegliche Spermien haben. In randomisierten Studien führte eine gezielte Supplementierung zu Verbesserungen bei Gesamt- und progressiver Motilität um etwa 4 bis 5% im Vergleich zu Placebo (Tania et al., 2023).
Verbesserung der Spermienmorphologie
Studienergebnisse deuten darauf hin, dass ein Mangel an Vitamin D bei Männern die normale Spermienmorphologie deutlich beeinträchtigt (Yan et al., 2023).
Reduktion von DNA‑Schäden in Spermien
Männer mit unerklärter Infertilität wiesen niedrigere Vitamin‑D‑Spiegel und mehr DNA‑Schäden auf. Ein höherer Vitamin‑D‑Spiegel (>20 µg/l) senkte das Risiko für DNA‑Schäden signifikant (Güngor et al., 2022)
Wie viel Vitamin D solltest Du einnehmen?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen – unabhängig von Alter und Geschlecht – eine tägliche Aufnahme von 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag, was 800 I.E. (Internationale Einheiten) entspricht, wenn keine körpereigene Bildung über Sonnenlicht stattfindet. Diese Menge gilt als Erhaltungsdosis für einen normalen Vitamin-D-Spiegel im Blut.
Bei nachgewiesenem Vitamin-D-Mangel (unter 20 ng/ml) kann eine höhere Dosierung zeitlich begrenzt sinnvoll sein – z.B. 1.000 bis 4.000 I.E. pro Tag. Eine genaue Empfehlung solltest Du aber individuell mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin besprechen und den Vitamin-D-Spiegel im Blut bestimmen lassen.
Weil Vitamin D fettlöslich ist, solltest Du es mit einer Mahlzeit einnehmen, die etwas Fett enthält, zum Beispiel mit einem Joghurt oder etwas Öl. Über die Ernährung nimmst Du übrigens nur rund 10 bis 20% Deines Bedarfs auf, der Großteil muss durch Sonnenlicht oder Nahrungsergänzungsmittel wie VILAVIT gedeckt werden.
Fazit: Vitamin D – Ein kleiner Baustein mit großer Wirkung
Vitamin D ist ein oft unterschätzter Faktor für Deine Fruchtbarkeit. Es unterstützt die Reifung der Eizellen, die Beweglichkeit der Spermien und schafft die richtigen Voraussetzungen für die Einnistung einer befruchteten Eizelle. Gerade bei unerfülltem Kinderwunsch oder in Vorbereitung auf eine IVF kann es sinnvoll sein, Vitamin-D – zusätzlich zu anderen Mikronährstoffen – zu supplementieren.
Ein hochwertiges Kinderwunschpräparat wie VILAVIT Female kann helfen, Deinen Körper optimal auf eine Schwangerschaft vorzubereiten.
FAQs zu Vitamin D und Kinderwunsch
Wie kann ich meinen Vitamin-D-Spiegel natürlich erhöhen?
Die Hauptquelle ist Sonnenlicht: Der Körper produziert Vitamin D über die Haut bei UVB-Strahlung. Auch fettreiche Fische (z.B. Lachs, Makrele), Eier und angereicherte Lebensmittel liefern kleine Mengen.
Wie schnell wirkt Vitamin D bei Kinderwunsch?
Die Wirkung hängt vom Ausgangswert und der Dosierung ab. In der Regel kann es einige Wochen dauern, bis sich der Vitamin-D-Spiegel normalisiert – Effekte auf Zyklus und Eizellqualität zeigen sich meist innerhalb von 1 bis 3 Monaten.
Gibt es Risiken bei zu viel Vitamin D?
Ja. Eine dauerhaft zu hohe Zufuhr kann zu einer Überdosierung (Hypervitaminose D) führen. Dies kann den Kalziumspiegel im Blut gefährlich erhöhen. Deshalb sollte nicht eigenhändig mit der Dosierung von Vitamin D experimentiert werden.
Referenzen
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