Frau mit Hashimoto und Kinderwunsch

Kinderwunsch mit Hashimoto

Was ist Hashimoto-Thyreoiditis? 

Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die Schilddrüse angreift. Dies führt zu einer chronischen Entzündung. Auf Dauer kann dies zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) führen.

Frauen sind rund 4 mal häufiger von Hashimoto betroffen als Männer.  

Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu kontrollieren und die Hormonspiegel durch die Verabreichung von Schilddrüsenhormonen zu normalisieren.

Welche Ursachen hat Hashimoto-Thyreoiditis?

Die Ursachen von Hashimoto sind noch nicht abschließend geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination aus genetischer Veranlagung und immunologischen Auslösern eine Rolle spielt. Stress und hormonelle Umstellungen, wie Pubertät und Wechseljahre, können Hashimoto begünstigen. Überdurchschnittliche Jodzufuhr, ein Jodexzess kann ebenfalls das Risiko von Hashimoto steigern. Die Erkrankung geht bei Frauen häufig einher mit dem Polyzystischen Ovar-Syndrom (PCOS).

Typische Symptome bei Hashimoto

Zu den typischen Symptomen von Hashimoto mit Schilddrüsenunterfunktionen zählen

  • Müdigkeit, Antriebslosigkeit
  • Gewichtszunahme
  • Verstopfung
  • Haarausfall, brüchige Nägel
  • Trockene Haut
  • Depressive Verstimmung
  • Herz-Rhythmusstörungen
  • Zyklusstörungen

Die Erkrankung wird häufig erst spät erkannt, da Betroffene die Faktoren auf einen stressigen Lebensstil zurückführen.

Schwanger werden trotz Hashimoto 

Sowohl eine Schilddrüsenunter- als auch eine Schilddrüsenüberfunktion können zu eingeschränkter Fruchtbarkeit führen und die Chance auf eine erfolgreiche Empfängnis verringern. Die gute Nachricht: Eine sorgfältige Überwachung und Einstellung des Schilddrüsenhormonspiegels durch einen Facharzt können dazu beitragen, die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.

Hashimoto Behandlung bei Kinderwunsch

 Hashimoto-Thyreoiditis kann zwar nicht geheilt werden, aber gut behandelt werden. Die Einstellung der Patientinnen erfolgt meist mit der Einnahme von L-Thyroxin, T4. Auch eine Kombination von T4 und T3 kann sinnvoll sein, wenn der Körper T4 nicht korrekt in T3 umwandeln kann. Leider kann die Einstellung des Hormonspiegels mehrere Monate in Anspruch nehmen.

Nahrungsergänzungsmittel bei Kinderwunsch mit Hashimoto: Mit oder ohne Jod?

Bereits in der Frühschwangerschaft steigt der Bedarf an Schilddrüsenhormonen. Um diese zu produzieren wird Jod benötigt. Die Jodspeicher des Körpers sollten bereits vor geplanter Empfängnis gefüllt sein. Während die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel mit Jod den Krankheitsverlauf von einigen Hashimoto-Patientinnen beschleunigen kann, überwiegen die Vorteile von Jod-haltigen Produkten für Empfängnis und Schwangerschaft. Nur in Einzelfällen (Schilddrüsenüberfunktion oder aktiver Morbus Basedow) sollte Jod vermieden werden. Wir empfehlen jedoch immer eine Absprache mit deinem Facharzt.

Prinzipiell kann sich eine gesunde Ernährung, ein aktiver Lebensstil und Vermeiden von Stress positiv auf die Erkrankung auswirken.

Hashimoto während der Schwangerschaft

Ab Eintritt einer Schwangerschaft werden die Schilddrüsenwerte regelmäßig kontrolliert.

Der Bedarf an Schilddrüsenhormonen steigt während der Schwangerschaft um bis zu 30%. Patientinnen erhalten auch weiterhin meist L-Thyroxin.

Für Schwangere mit Hashimoto gibt es unterschiedliche Empfehlungen bezüglich Jodzufuhr. Eine erhöhte Jodzufuhr kann zu einer Verschlechterung der Autoimmunreaktion führen, zu wenig Jod kann der Entwicklung des Kindes schaden.

 Die individuelle Jodversorgung sollte unbedingt mit einem Facharzt abgeklärt werden. Im Zweifelsfall raten Experten jedoch dazu, die Jodzufuhr zu erhöhen. Studien zeigen, dass ein Jodmangel zu Hirnschäden des ungeborenen Kindes führen können.  

Der erhöhte Jodbedarf kann aus natürlichen Quellen wie Fisch, insbesondere Kabeljau, Lachs und Meeresfrüchten gedeckt werden.