Was ist Hashimoto-Thyreoiditis?
Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die Schilddrüse angreift. Dies führt zu einer chronischen Entzündung. Auf Dauer kann dies zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) führen.
Frauen sind rund 4 mal häufiger von Hashimoto betroffen als Männer.
Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu kontrollieren und die Hormonspiegel durch die Verabreichung von Schilddrüsenhormonen zu normalisieren.
Welche Ursachen hat Hashimoto-Thyreoiditis?
Die Ursachen von Hashimoto sind noch nicht abschließend geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination aus genetischer Veranlagung und immunologischen Auslösern eine Rolle spielt. Stress und hormonelle Umstellungen, wie Pubertät und Wechseljahre, können Hashimoto begünstigen. Überdurchschnittliche Jodzufuhr, ein Jodexzess kann ebenfalls das Risiko von Hashimoto steigern. Die Erkrankung geht bei Frauen häufig einher mit dem Polyzystischen Ovar-Syndrom (PCOS).
Typische Symptome bei Hashimoto
Zu den typischen Symptomen von Hashimoto mit Schilddrüsenunterfunktionen zählen
- Müdigkeit, Antriebslosigkeit
- Gewichtszunahme
- Verstopfung
- Haarausfall, brüchige Nägel
- Trockene Haut
- Depressive Verstimmung
- Herz-Rhythmusstörungen
- Zyklusstörungen
Die Erkrankung wird häufig erst spät erkannt, da Betroffene die Faktoren auf einen stressigen Lebensstil zurückführen.
Schwanger werden trotz Hashimoto?
Sowohl eine Schilddrüsenunter- als auch eine Schilddrüsenüberfunktion können zu eingeschränkter Fruchtbarkeit führen und die Chance auf eine erfolgreiche Empfängnis verringern. Die gute Nachricht: Eine sorgfältige Überwachung und Einstellung des Schilddrüsenhormonspiegels durch einen Facharzt können dazu beitragen, die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.
Hashimoto während der Schwangerschaft
Ab Eintritt einer Schwangerschaft werden die Schilddrüsenwerte regelmäßig kontrolliert.
Der Bedarf an Schilddrüsenhormonen steigt während der Schwangerschaft um bis zu 30%. Patientinnen erhalten auch weiterhin meist L-Thyroxin.
Für Schwangere mit Hashimoto gibt es unterschiedliche Empfehlungen bezüglich Jodzufuhr. Eine erhöhte Jodzufuhr kann zu einer Verschlechterung der Autoimmunreaktion führen, zu wenig Jod kann der Entwicklung des Kindes schaden.
Die individuelle Jodversorgung sollte unbedingt mit einem Facharzt abgeklärt werden. Im Zweifelsfall raten Experten jedoch dazu, die Jodzufuhr zu erhöhen. Studien zeigen, dass ein Jodmangel zu Hirnschäden des ungeborenen Kindes führen können.
Der erhöhte Jodbedarf kann aus hochwertigen Mikronährstoffen und natürlichen Quellen wie Fisch, insbesondere Kabeljau, Lachs und Meeresfrüchten gedeckt werden.
Stillen mit Hashimoto unbedenklich
Auch nach der Geburt ist es wichtig, die Schilddrüsenwerte engmaschig zu kontrollieren. Ist der Hormonspiegel nicht korrekt eingestellt, kann es zu Schwierigkeiten, beim Stillen führen.
Mütter, die an Hashimoto leiden, können unbeschwert stillen. Durch Stillen kann keine chronische Hashimoto- Thyreoiditis verursacht werden. Zu beachten ist, dass Stillen den Bedarf an L-Thyroxin erhöht. Nach dem Abstillen müssen die Werte nochmals begutachtet und gegebenenfalls angepasst werden.
Nach der Schwangerschaft: Postpartale Thyreoiditis
Etwa 10% der Frauen leiden nach der Geburt an einer postpartalen Thyreoiditis, einer vorübergehenden Schilddrüsenentzündung. Meist resultiert dies nicht in einer chronischen Schilddrüsenfunktionsstörung. Trotzdem empfehlen wir regelmäßige Kontrollen der Schilddrüsenwerte durch einen Facharzt.