Das Schwangerschaftshormon: Beta-hCG

Beta-hCG: Das Schwangerschaftshormon

Definition und Funktionsweise 

Das humane Choriongonadotropin, kurz hCG, ist ein Hormon, das von den Zellen gebildet wird, die sich zu Beginn einer Schwangerschaft im frühen Stadium des Embryos bilden. Später wird es von der Plazenta produziert.

Der Zweck von Beta-hCG während der Schwangerschaft ist vielfältig und entscheidend für das Überleben des Embryos und die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft.

Zu den Hauptfunktionen zählen:

  • Erhaltung der Gelbkörperfunktion: hCG spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Funktion des Gelbkörpers in den ersten Wochen der Schwangerschaft. Der Gelbkörper produziert Progesteron, das die Gebärmutterschleimhaut erhält und das Überleben des Embryos unterstützt.
  • Schutz vor Immunreaktionen: Das Immunsystem der Mutter könnte den Embryo als fremd betrachten und abstoßen. hCG hilft, Immunreaktionen der Mutter zu verhindern indem es das Immunsystem unterdrückt.
  • Diagnose der Schwangerschaft: Die Anwesenheit von hCG im Blut und im Urin ist ein klassisches Schwangerschaftsanzeichen und wird in vielen Schwangerschaftstests genutzt, um die Schwangerschaft nachzuweisen.

Ab wann kann man Beta-hCG im Schwangerschaftstest nachweisen?

Das Hormon hCG wird rasch nach der Empfängnis gebildet, gelangt in die mütterliche Blutbahn und wird über die Nieren und schlussendlich den Harn ausgeschieden. Im Blut ist es bereits sechs bis neun Tagen nachweisbar, im Urin nach ungefähr 10-14 Tagen.

Der hCG-Spiegel steigt stetig weiter an, sodass mit fortschreitender Schwangerschaft immer mehr Verlass auf einen Schwangerschaftstest ist. Ein zu früh durchgeführter Test könnte im Gegenzug ein falsches Ergebnis liefern, da der hCG-Wert noch zu gering ist. 

Tage nach Eisprung

Mittelwert

Normbereich

Urintest unsicher

Urintest sicher

ES+9

3

1,40-5,30

 

 

ES+10

5

1,90-13,10

 

 

ES+11

17

8-35

10er

 

ES+12

34

20-59

10er

 

ES+13

55

33-91

25er

10er

ES+14

89

57-140

 

25er

ES+15

159

100-252

 

25er

ES+16

260

156-433

 

25er

ES+17

433

276-706

 

25er

ES+18

700

473-1033

 

25er

ES+19

933

626-1384

 

25er

ES+20

1399

973-1998

 

25er

 

Welche Aussagekraft hat der hCG-Spiegel?

Meist ist der hCG-Spiegel im Normbereich und der Fetus entwickelt sich gesund.

Erhöhte Werte können ein Indiz für Folgendes sein:

  • Mehrlingsschwangerschaft: Meist ist der hCG-Wert bei einer Zwillings- oder Mehrlingsschwangerschaft um ein Vielfaches höher.
  • Chorionkarzinom: Ein bösartiger Tumor, der nach einer Fehlgeburt oder einer fehlerhaften Fruchtanlage auftreten kann.

Zu geringe Werte können ein Indiz für Folgendes sein:

  • Drohende Fehlgeburt, bzw. bevorstehende Frühgeburt
  • Eilleiterschwangerschaft
  • Biochemische Schwangerschaft

Es ist hervorzuheben, dass all diese Szenarien eher ein Ausnahmefall sind.

Wie wirkt sich hCG in der Frühschwangerschaft aus?

Der Anstieg an Beta-hCG führt zu zahlreichen Veränderungen im weiblichen Körper, oft noch bevor ein positiver Schwangerschaftstest vorliegt.

Zu den Auswirkungen zählen:

  • Heißhungerattaken oder Abneigungen: Es wird vermutet, dass besondere Gelüste auf Süßes, Salziges oder Saures auf das Beta-hCG zurückzuführen ist
  • Übelkeit: Beta-hCG führt zu Bewegungsstörungen im Magen-Darm-Trakt, was dazu führen kann, dass der Mageninhalt aufstößt.
  • Häufiger Harndrang: Vermehrter Harndrag ist auf die Hormone Beta-hCG und Progesteron zurückzuführen. Diese wirken sich auf die Blasenmuskulatur aus