Bis zu 80 Prozent aller Schwangeren leiden an Schwangerschaftsübelkeit, die nicht nur morgens auftritt. Diese kann in verschiedenen Formen auftreten. Während einige Frauen von einem flauen Gefühl berichten, leiden andere an häufigem Erbrechen. Übelkeit und Erbrechen können die Schwangerschaft stark belasten, haben aber üblicherweise keine Folgen für die Schwangere und das Kind.
Was ist die Ursache von Morgenübelkeit?
Die Ursachen von Morgenübelkeit sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass hormonelle Veränderungen, insbesondere der Anstieg von hCG sowie von Östrogen, eine Rolle spielen. Stress, emotionale Belastung, Ängste und niedriger Blutdruck können Morgenübelkeit verstärken.
Welche Symptome gibt es bei Schwangerschaftsübelkeit?
Ein flaues Gefühl im Magen, Übelkeit und Erbrechen zählen zu den häufigsten Symptomen. Diese treten nicht nur morgens auf. Gewisse Gerüche können Brechreiz hervorrufen. Manche Frauen erleben diese Symptome nur gelegentlich, andere Frauen haben häufiger damit zu kämpfen.
Wie lange dauert Morgenübelkeit an?
Die Dauer der Morgenübelkeit kann von Frau zu Frau variieren. Bei den meisten Frauen setzt die Schwangerschaftsübelkeit um die sechste Schwangerschaftswoche an und klingt häufig gegen Ende des ersten Trimesters ab. Bei einigen Frauen kann die Übelkeit jedoch länger anhalten.
Kann Morgenübelkeit dem ungeborenen Baby schaden?
Für das Baby besteht normalerweise kein Risiko bei Morgenübelkeit, solange die Mutter ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, um eine Dehydrierung zu vermeiden und weiterhin Nährstoffe erhält, um die gesunde Entwicklung des Kindes zu unterstützen.
Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen bei Schwangerschaftsübelkeit?
Wenn die Schwangerschaftsübelkeit stark und anhaltend ist und zu schwerem Erbrechen und zu erheblicher Dehydrierung führt, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Auch wenn die Übelkeit über das erste Trimester hinaus anhält oder mit anderen bedenklichen Symptomen einhergeht, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Weitere Warnsignale sind Bauchschmerzen, Fieber, Blut im Erbrochenen sowie Taubheitsgefühl auf einer Seite des Körpers.
Was ist Hyperemesis gravidarum?
Hyperemesis gravidarium ist eine ernsthafte Form der Morgenübelkeit, die viel intensiver ist, länger andauert und zu starkem Erbrechen, erheblicher Dehydrierung und Gewichtsverlust führen kann.
Frauen mit Hyperemesis gravidarium können große Mengen an Flüssigkeit und Nahrung nicht bei sich behalten, was zu einem Mangel an Flüssigkeit (Dehydrierung) und Nährstoffen führt. Dies kann sich auf die Gesundheit der Mutter und der Entwicklung des Kindes auswirken.
Die Behandlung umfasst in der Regel eine intravenöse Flüssigkeits- und Nährstoffaufnahme und gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung.
Wie kann Morgenübelkeit behandelt werden?
In Absprache mit einem Arzt können Medikamente und Vitamine gegen Morgenübelkeit eingenommen werden.
Folgende Mittel gegen Übelkeit werden häufig verschrieben (und sind zur Behandlung von Schwangerschaftsübelkeit zugelassen):
- Vitamin B6: Präparate mit Vitamin B6 können helfen, Übelkeit zu lindern
- Doxylamin: Studien haben gezeigt, dass Doxylamin (ein Antihistaminikum) in Kombination mit Vitamin B6, Übelkeit und Erbrechen lindern kann
Tipps bei Morgenübelkeit
- Änderung der Essgewohnheiten: Mehrere kleinere Mahlzeiten können helfen; schwer verdauliche Speisen sollten vermieden werden
- Ingwer: Frischer Ingwer oder in Form von Sirup (mit 250mg Ingwer pro Dosis) und Kapseln kann Übelkeit reduzieren
- Akupressur und Akupunktur: Bestimmte Druckpunkte können mittels Akupressur oder Akupunktur Linderung bringen. Bänder am Handgelenk, die sanften Druck auf gewisse Punkte ausüben, können Übelkeit reduzieren
- Auslöser für Übelkeit vermeiden: Oft sind es gewisse Gerüche, Nahrungsmittel oder sogar Geräusche, die die Übelkeit hervorrufen. Diese zu meiden, kann helfen, Morgenübelkeit zu reduzieren