In-Vitro-Fertilisation-Ablauf-Tipps

In-Vitro-Fertilisation (IVF): Ablauf, Erfolgschancen und Tipps zur Vorbereitung

In-Vitro-Fertilisation, kurz IVF, ist wohl die bekannteste assistierte Reproduktionstechnologie (ART), die in Kinderwunschzentren eingesetzt werden, um Paaren oder alleinstehenden Frauen dabei zu helfen, schwanger zu werden.

Was ist eine In-Vitro-Fertilisation?

Bei einer IVF werden Eizellen im Rahmen einer Follikelpunktion aus dem Körper einer Frau entnommen und außerhalb des Körpers im Labor mit Spermien befruchtet. Die entstandenen Embryos werden in Folge in die Gebärmutter der Frau eingesetzt, mit dem Ziel einer Einnistung und dem Eintritt einer Schwangerschaft.

Wann ist eine IVF notwendig?

Verschiedene Ursachen können dazu führen, dass eine IVF-Behandlung erforderlich ist.

Weibliche Ursachen

  • Geringer ovarielle Reserve
  • Fortgeschrittenes Alter der Frau
  • Hormonelle Probleme: Anovulation, veränderter Menstruationszyklus
  • Veränderungen der Gebärmutter: Polypen, Myome, Endometriose
  • Veränderungen der Eilleiter
  • Beeinträchtigungen des Gebärmutterhalses

Männliche Ursachen

  • Oligozoospermie: Wenige Spermien im Ejakulat
  • Astenozoospermie: Langsame oder unbewegliche Spermien
  • Teratosoospermie: Abnormal geformte Spermien
  • Kryptozoospermie: Sehr geringe Spermienkonzentration
  • Oligoastenozoospermie: Kombination mehrerer Beeinträchtigungen 

Ablauf einer In-Vitro-Fertilisation 

  1. Stimulation der Eierstöcke: Mittels Hormonmedikamenten wird die Produktion mehrerer Eizellen angeregt.
  2. Follikelpunktion: Die Follikelflüssigkeit wird bei der Punktion abgesaugt. Diese findet unter leichter Narkose oder Sedierung statt und dauert rund 20 Minuten.
  3. Spermienentnahme und -aufbereitung: Die männlichen Samenzellen werden meist durch Ejakulation gewonnen. In gewissen Fällen kann eine Hodenbiopsie oder Absaugung der Nebenhoden erforderlich sein.
  4. Befruchtung: Die entnommenen Eizellen werden in einer Petrischale mit den Spermien des Mannes befruchtet
  5. Kultivierung der Embryos: Die befruchteten Eizellen entwickeln sich im Labor zu Embryonen heran
  6. Embryotransfer: Der oder die Embryonen von höchster Qualität werden in die Gebärmutter der Frau übertragen, um sich dort einzunisten.
  7. Schwangerschaftstest: Rund 14 Tage nach der Follikelpunktion kann ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden. Dieser misst das Beta-hcG-Hormon, das nach einer erfolgreichen Einnistung produziert wird.

Erfolgschancen einer IVF: 20-30% je Zyklus

Die Erfolgsraten variieren je nach Alter der Frau und liegen zwischen 20-30% je Zyklus.

Wie kann ich mich auf eine IVF vorbereiten?

  • Informiere dich: Ein fundiertes Verständnis über den Ablauf und die verschiedenen Behandlungsoptionen ermöglicht dir, aktiv an Entscheidungen über den Behandlungsprozess teilzuhaben
  • Ausgewogene Ernährung: Die Ernährung kann sich positiv auf die Qualität der Eizellen auswirken. Gemäß der Fertility Diet ist es wichtig, Nahrung reich an Nährstoffen wie Folsäure, Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und Eisen aufzunehmen, um die reproduktive Gesundheit zu fördern. Zudem sollte auf den Konsum von gesunden Proteinen, Vollkornprodukten, Obst und Gemüse geachtet werden.
  • Aktiver Lebensstil: Regelmäßige Bewegung kann die Durchblutung anregen, Stress reduzieren, den Hormonhaushalt regulieren und Endorphine ausschützen, die unterstützen mit der Stressstituation einer IVF umzugehen
  • Ausreichend Schlaf: Ein gesunder Schlafrhythmus ist wichtig für die Hormonbalance der Frau und für die Spermienreifung des Mannes
  • Pimp my Eggs und Pimp my Sperm: Mikronährstoffen fördern die weibliche und die männliche Fruchtbarkeit. Informiert euch, wie ihr vorab eure Eizell- und eure Spermienqualität optimieren könnt.
  • Stressabbau: Versuche Stress zu vermeiden und übe Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga